Drosten: Bei zweiter Welle auf Infektionsgruppen konzentrieren

6.8.2020, 10:44 Uhr

"Waren bisher die meisten Infektionsketten nachvollziehbar, können neue Fälle bald überall gleichzeitig auftreten", schreibt Drosten in einem Beitrag für die Wochenzeitung Zeit. Dies könnte alle Landkreise und Altersgruppen betreffen. "Dann sind die personell schlecht ausgestatteten Gesundheitsämter endgültig damit überfordert, die Quarantäne jeder einzelnen Kontaktperson zu regeln", so der Wissenschaftler.


Gefahr von Zweiter Welle: Virologe Christian Drosten warnt


Die Behörden sollten sich dann auf Gruppen konzentrieren, in denen sich viele Menschen mit dem Virus infiziert haben. Wenn sich ein Mitglied eines dieser sogenannten Cluster infiziert habe, könne auch eine Isolation von fünf Tagen ausreichen. Nötig sei eine entscheidende Strategieänderung: "eine Testung auf Infektiosität statt auf Infektion". Eine niedrige Viruslast bedeute, dass ein Patient nicht mehr ansteckend sei.

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