Positive Studienergebnisse

EMA prüft Zulassung: Gibt es schon bald einen Totimpfstoff gegen Corona?

8.12.2021, 12:56 Uhr
Schon Anfang 2022 könnte ein weiterer Impfstoff gegen Corona auf den Markt kommen.

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa Schon Anfang 2022 könnte ein weiterer Impfstoff gegen Corona auf den Markt kommen.

Biontech, Moderna, AstraZeneca - innerhalb weniger Wochen wurden seit dem Spätherbst 2020 mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen. Nun wird das Angebot auf dem Markt weiter vergrößert.

Anfang Dezember hat die EMA das beschleunigte Zulassungsverfahren für den Totimpfstoff VLA2001 des österreichisch-französischen Konzerns Valneva begonnen. Im Rahmen des sogenannten Rolling-Review-Verfahrens analysieren die Wissenschaftler nun die nach und nach eintreffenden Daten aus den klinischen Studien.

Wie schon bei den anderen Impfstoffen gegen Corona soll damit die Zulassung der neuen Vakzine beschleunigt werden. Einen genauen Zeitplan will die EMA auf ihrer Webseite nicht angeben. Die Genehmigung des Impfstoffs für den EU-Markt könne erfolgen, sobald ausreichend Belege für dessen Effektivität, Sicherheit und Qualität vorlägen, so die Behörde. Erste positive Ergebnisse aus seinen klinischen Studien vermeldete der Hersteller bereits im Oktober 2021.

Impfstoff-Zulassung Anfang 2022

Valneva rechnet eigenen Angaben zufolge damit, im April 2022 mit der Auslieferung beginnen zu können. Im November hat das Unternehmen mit der EU einen Vertrag über die Lieferung von 27 Millionen Impfdosen im kommenden Jahr abgeschlossen. Zudem gibt es die Option, 2023 weitere 33 Millionen Dosen zu kaufen.

Mehreren Medienberichten zufolge sieht der Vertrag auch vor, dass Valneva VLA2001 regelmäßig an neue Mutationen anpasst. Dies ist insbesondere angesichts der Ausbreitung von Omikron relevant, das ersten Labortests zufolge die Immunabwehr der bisherigen Vakzine umgehen kann.

Im Gegensatz zu den bislang verwendeten Vakzinen setzt Valneva auf ein seit Jahrzehnten bewährtes Konzept: "Totimpfstoffe enthalten abgetötete, also nicht mehr vermehrungsfähige Krankheitserreger. Hierzu zählt man auch solche Impfstoffe, die nur Bestandteile oder einzelne Moleküle dieser Erreger enthalten", erklärt das Bundesministerium für Forschung und Wissenschaft. Bislang sind nur etwa 57 von 83 Millionen Deutschen vollständig geimpft.

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