Energieknappheit: Warum aktuell die Uhren nachgehen

7.3.2018, 08:14 Uhr
Energieknappheit: Warum aktuell die Uhren nachgehen

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Ursache dafür sei akute Energieknappheit, berichtet das Technologiemagazin Heise Online am Freitag. Viele solcher Synchronuhren nutzten statt Quarzoszillatoren traditionell die minimalen Abweichungen der konstanten Netzfrequenz für die Berechnung der Zeitanzeige. Diese liegt in Europa traditionell bei fast genau 50 Hertz. Stärkeren Energiebedarf gleichen die Versorger in der Regel durch höhere Einspeisung aus, so dass die Frequenz normalerweise nur um ein paar hundertstel Hertz differiert, was den Uhren aber als Taktgeber ausreicht. 

Dass solche Uhren, die die Schwingungen der Netzfrequenz für die Zeitmessung nutzen, nun mehrere Minuten nachgingen, sei ein Indiz dafür, dass seit Längerem zu wenig Leistung etwa aus Gaskraftwerken ins Netz gespeist werde, schreibt Heise Online-Redakteur Ernst Ahlers. "Der Leistungsmangel scheint aktuell ein Dauerzustand zu sein." 

Ein Grund dafür könne der Strompreis sein, schätzt Ahlers. Möglicherweise exportiere Deutschland derzeit auch große Mengen an Strom nach Frankreich, da das Nachbarland aktuell Probleme mit der Energiegewinnung aus seinen Atomkraftwerke habe, schätzt Heise Online-Redakteur Christof Windeck. Wenn die Differenz deutlich sinke, würden die Anbieter jedoch gegensteuern. Größere Ausfälle seien also nicht zu erwarten. Wenn es wieder wärmer wird, werde sich das Problem ohnehin von selbst erledigen, sagte Windeck.

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