Dringendes Bedürfnis

Erotikhotline taugte ihm nicht: Österreicher ruft 2500 Mal die Verkehrshotline an

Andrea Munkert

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17.4.2024, 11:26 Uhr
Erotikhotline taugte ihm nicht: Österreicher ruft 2500 Mal die Verkehrshotline an

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Ein 39-Jähriger aus Eisenstadt hat versucht, Mitarbeiterinnen der Verkehrsbetriebe Burgenland in sexuelle Gespräche zu verwickeln. Das hat ihm eine saftige Strafe eingebracht.

Der Mann stand am Dienstag im österreichischen Eisenstadt vor Gericht, weil er im vergangenen Februar binnen einer Woche 2.507 Mal bei einer Disponenten-Hotline der Verkehrsbetriebe Burgenland angerufen haben soll. Er habe versucht, die Mitarbeiterinnen in sexuelle Gespräche zu verwickeln, und immer wieder angerufen, wenn diese auflegten, hieß es in der Anklageschrift, die der "Standard" zitiert.

Das Verfahren wurde diversionell erledigt. Dieses österreichische Verfahren ermöglicht der Staatsanwaltschaft beziehungsweise dem Gericht, bei hinreichend geklärtem Sachverhalt auf die Durchführung eines förmlichen Strafverfahrens zu verzichten und so den Angeklagten zu gemeinnütziger Arbeit oder einem Bußgeld zu verdonnern. Der Eisenstädter muss 3.150 Euro zahlen.

Die Staatsanwaltschaft warf ihm das Vergehen der beharrlichen Verfolgung vor. Der Mann gestand und entschuldigte sich vor Gericht. Er wisse selbst nicht, was er sich bei den Anrufen gedacht habe. Zuvor habe er eine Erotikhotline ausprobiert, diese habe ihm jedoch nicht zugesagt. Die Mitarbeiterinnen der Verkehrsbetriebe habe ihm das Gefühl gegeben, sie würden ihm zuhören.

357 Anrufe am Tag

Die fünf betroffenen Frauen hätten wohl eher den Hörer zur Seite gelegt und ihn reden gelassen, weil er ansonsten ohnehin gleich wieder angerufen hätte, sagte Richterin Karin Lückl, wie der "Standard" berichtet. Immerhin habe er knapp 357 Mal am Tag angerufen. Die Richterin bot dem Angeklagten eine Diversion an, die eine Geldstrafe von 2.000 Euro und Pauschalkosten von 150 Euro umfasst. Den Mitarbeiterinnen muss er außerdem jeweils 200 Euro zur Wiedergutmachung des Schadens zahlen. Der Mann nahm an.

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