Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Erwerbstätige arbeiten mehr - Krankmeldungen erreichen neuen Rekord
6.6.2023, 11:31 Uhr
Die Arbeitsstunden insgesamt stiegen im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,9 Prozent auf 15,7 Milliarden Stunden, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte.
Allerdings stieg auch die Zahl der Erwerbstätigen, so dass die Zahl der Arbeitsstunden pro Person in dem Quartal leicht zurückging: Rund 345 Stunden waren es im Schnitt. Pro Woche arbeiteten die Beschäftigten im Durchschnitt damit 30,31 Stunden, im Vorjahresquartal waren es 30,44 Stunden.
Der Krankenstand erreichte mit mehr als 7 Prozent dem IAB zufolge in dem Vierteljahr von Januar bis März einen neuen Höchststand. "Deutlich mehr Beschäftigte, Kurzarbeit weitgehend normalisiert – aber wegen des Rekordkrankenstands wird in Deutschland immer noch weniger gearbeitet als vor der Covid-19-Pandemie", erläuterte der IAB-Experte Enzo Weber.
Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1 Prozent auf 45,6 Millionen zu. Die Produktivität nahm nach den Berechnungen des IAB dagegen zeitgleich um 1 Prozent ab. Als Gründe nannte Weber die Konsumzurückhaltung infolge der Inflation und die hohen Energiepreise, die die Produktion sinken lassen.