Feste

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Karneval und Fasching?

Simone Madre

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12.2.2024, 08:00 Uhr
Jecken und Narren feiern ausgelassen beim Auftakt des Kölner Karnevals auf dem Heumarkt.

© IMAGO/Christoph Hardt Jecken und Narren feiern ausgelassen beim Auftakt des Kölner Karnevals auf dem Heumarkt.

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Alle Bezeichnungen haben eins gemeinsam. Sie beschreiben Bräuche, mit denen kurz vor der 40-tägigen Fastenzeit noch einmal ausgelassen gefeiert wird. Aber was ist der Unterschied zwischen Karneval und Fasching und wann genau ist der Faschings-Höhepunkt 2024?

Fasching bezeichnet die Zeit vor Beginn der vierzigtägigen Fastenzeit. In Bayern, Österreich und Ostdeutschland wird anstelle von "Karneval" das Wort "Fasching" verwendet. Der Begriff leitet sich von dem Wort "Vaschang" ("Fastenschank" oder "Ausschank des Fastentrunks") ab und bezeichnet den letzten Ausschank von alkoholischen Getränken in der – damals noch streng befolgten – Fastenzeit. Als Vorbereitungszeit auf die Fastenzeit ist in einigen Regionen Süddeutschlands auch der Begriff "Fastnacht" verbreitet. Dieser wird bereits seit dem 11. Jahrhundert einen Abend vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern gefeiert. Andere Menschen im Südwesten gehen jedoch davon aus, dass Fasching heidnische Wurzeln hat und an dem Tag der Winter ausgetrieben werden sollte.

Der Termin der Faschingszeit ist immer vom Osterfest abhängig. Seinen Höhepunkt erreicht Fasching allerdings in der Fastnachtswoche. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit zur Vorbereitung auf Ostern.

Die wichtigsten Festtage beginnen zur Weiberfastnacht am 8.02.2024 und dauern dann bis zur Fastnacht am 13.02.2024. Am 12.02.2024 ist dann Rosenmontag und am 14.02.2024 beginnt mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit. Damit enden auch die Feierlichkeiten. Gesetzliche Feiertage gibt es in diesem Zeitraum nicht.

Fasching 2024 im Überblick:

  • Weiberfastnacht: Donnerstag, 8. Februar 2024
  • Rosenmontag: Montag, 12. Februar 2024
  • Fastnacht: Dienstag, 13. Februar 2024
  • Aschermittwoch: Mittwoch,14. Februar 2024

2025 ist die Weiberfastnacht am 27. Februar, der Rosenmontag ist am 3. März. Fastnacht und der Aschermittwoch folgen dann am 4. und 5. März 2025.

Die Faschingsferien in Bayern beginnen am Rosenmontag, den 12. Februar 2024, und enden am Freitag, den 16. Februar 2024. Man nennt sie auch Winterferien.

Wann sind die Faschingsferien 2024 in den einzelnen Bundesländern?

Die Ferienzeiten unterscheiden sich in den verschiedenen Bundesländern. In einigen Bundesländern gibt es zusätzlich zu den Weihnachtsferien (die für alle Bundesländer gelten) noch Ferien im Faschingszeitraum, aber nicht überall.

Winter-, Halbjahres- oder Frühjahrsferien gibt es in allen deutschen Bundesländern außer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein.

Während die Ferien in Bremen und Niedersachsen "Halbjahresferien" genannt werden, tragen die Ferien in Saarland den Namen "Fastnachtsferien". In Hamburg und Bayern werden sie manchmal auch "Frühjahrsferien" genannt.

"Winter"-Ferien 2024 Zeitraum
Baden-Württemberg keine
Bayern 12.02.2024 - 16.02.2024
Berlin 05.02. 2024 - 10.02.2024
Brandenburg 05.02.2024 - 09.02.2024
Bremen 01.02.2024 - 02.02.2024
Hamburg 02.02.2024
Hessen keine
Mecklenburg-Vorpommern 05.02.2024 - 16.02.2024
Niedersachsen 01.02. 2024 - 02.02.2024
Nordrhein-Westfalen keine
Rheinland-Pfalz keine
Saarland 12.02.2024 - 16.02.2024
Sachsen 12.02.2024 - 23.02.2024
Sachsen-Anhalt 05.02.2024 - 10.02.2024
Schleswig-Holstein keine
Thüringen 12.02.2024 - 16.02.2024

Die Faschingszeit zählt nicht zu den gesetzlichen Feiertagen in Deutschland. In Karnevalshochburgen wie Köln oder Düsseldorf wird vielen Arbeitnehmern am Rosenmontag freigegeben, um an Karneval teilnehmen zu können.

Der Unterschied zu Karneval liegt in der Begriffsbezeichnung und der Tradition. Je nachdem, in welchem Bundesland gefeiert wird, heißt es daher entweder "Karneval" oder "Fasching". Karneval wird im Rheinland gefeiert und ist vor allem durch die Närrinnen und Narren in Köln bekannt, weshalb die Stadt auch als "Karnevalshochburg" bezeichnet wird. Karneval gilt ursprünglich als heidnisches Volksfest, welches nach dem Winter den Übergang zum Frühling markieren sollte. In dieser Zeit wird gefeiert und das gegessen, was vom Winter übrig geblieben ist. Karnevalskostüme und -masken dienten in der Vergangenheit dazu, böse Geister zu vertreiben. Aber auch hier gibt es Hinweise auf den Zusammenhang mit der Fastenzeit: Das niederdeutsche Wort "Fastelovend", das die Kölner noch heute in der Karnevalszeit nutzen, bedeutet "der Abend vor der Fastenzeit."

Fazit: Fasching und Karneval sind zwei Begriffe für das gleiche Fest, für das es je nach Gegend aber etwas andere Traditionen gibt.

Im Mittelalter aßen die Menschen in der Fastenzeit bis Ostern kein Fleisch, Käse, Fett, Milch und Schmalz. Daher ließen sie es sich einen Tag vorher noch einmal richtig gut gehen. In der "Fastnacht" aßen sie viel, tranken Alkohol und tanzten die Nacht durch. Im Laufe der Zeit hat sich der Beginn des Karnevals auf den 11. November (um 11:11:11 Uhr) verlagert, der sogenannte "Narrentag". Bei den Festen wurden damals Spiele gespielt, Theaterstücke präsentiert, lustige Wettkämpfe ausgetragen und Umzüge durch die Städte veranstaltet.

Fasching wird in Deutschland unterschiedlich und doch irgendwie gleich gefeiert. Überall sieht man bunte Umzüge mit groß geschmückten Wagen und verkleidete Menschen, die fröhlich und ausgelassen feiern. In Süddeutschland sieht man in der Fastnachtszeit aber auch Menschen mit gruseligen Masken durch die Straßen ziehen. Diese sollen - genau wie Hexen mit ihren Besen – Geister vertreiben. Diese Unterschiede gibt es:

Karneval im Rheinland

Im Rheinland wird offiziell am 11.11. um 11:11 Uhr das Karnevalsfest eröffnet. Danach steigern sich die Aktivitäten schrittweise. Es finden amüsante Prunksitzungen, Kostümbälle, Karnevalssitzungen, Büttenreden, Tänze und Tanzgarden statt. Am Donnerstag (Weiberfastnacht) wird um 11:11 Uhr der Straßenkarneval eröffnet. An der Weiberfastnacht stürmen die Frauen das Rathaus und "überfallen" Männer, indem sie ihre Krawatten abschneiden. Von da an wird in den Kneipen und Straßen bis zum Abend des Karneval-Dienstags gefeiert. Am Karnevals-Sonntag versammeln sich Menschenmassen in bunten Kostümen und feiern in der ganzen Stadt. Am Rosenmontag – dem Höhepunkt – gibt es einen riesigen Karnevalsumzug, den Rosenmontagsumzug. Dort werden, genau wie in Süddeutschland, auch Süßigkeiten verschenkt. Am Karnevals-Dienstag findet der närrische Zapfenstreich statt und läutet das Ende des Festes ein. Sowohl im Rheinland als auch in Bayern sind mit Marmelade gefüllte Krapfen beliebt zur Karnevalszeit. Diese werden in Nordrhein-Westfalen allerdings "Berliner" genannt.

Fasching in Süddeutschland

In Süddeutschland ist das Faschingsfieber nicht ganz so groß wie im Rheinland. Auch hier gibt es Faschingspartys, Prunksitzungen, Kostümbälle und den einen oder anderen Umzug, aber große Straßenfeiern sind selten. Sinngemäß sollen zum Fasching böse Geister oder der Winter vertrieben werden. Deshalb verkleiden sich mache Menschen als schaurig verkleideten Gestalten. Kulinarisch sind vor allem gefüllte Krapfen mit Marmelade beliebt. Zudem ist es Tradition, bei Faschingsumzügen Süßigkeiten zu verschenken beziehungsweise von den Festwagen zu werfen. Die Faschingszeit beginnt ebenfalls am 11.11. und endet mit dem Aschermittwoch, sodass im Anschluss die sechswöchige Fastenzeit eingeläutet wird.