Hurrikan "Maria": Staudamm in Puerto Rico beschädigt

23.9.2017, 14:53 Uhr
Ein Mann watet am 22. September durch eine überflutete Straße in Toa Baja (Puerto Rico), nachdem der Tropensturm Maria über die Insel hinweggezogen war. Wegen der starken Regenfälle von Hurrikan Maria wurden Bewohner in Sicherheit gebracht, da nach den verheerenden Überschwemmungen der Bruch eines großes Staudamms droht.

© Carlos Giusti/AP/dpa Ein Mann watet am 22. September durch eine überflutete Straße in Toa Baja (Puerto Rico), nachdem der Tropensturm Maria über die Insel hinweggezogen war. Wegen der starken Regenfälle von Hurrikan Maria wurden Bewohner in Sicherheit gebracht, da nach den verheerenden Überschwemmungen der Bruch eines großes Staudamms droht.

Die Menschen auf der Karibikinsel Puerto Rico sorgen sich nach dem Durchzug von Hurrikan "Maria" wegen eines drohenden Dammbruchs. 320 Menschen seien aus zwei gefährdeten Gemeinden am See Guajataca im Nordwesten des Landes in Sicherheit gebracht worden, zitierte die Zeitung El Nuevo Día am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) Juan Vargas vom Gesundheitsamt der Stadt Isabela. Die örtlichen Behörden beobachteten demnach weiterhin einen Riss in der Staumauer, der etwa 60 Zentimeter (24 Inch) lang sei.

Gleich nach der Entdeckung des Risses am Freitag waren die unmittelbar von einer möglichen Überflutung gefährdeten Viertel in den Orten Isabela und Quebradillas evakuiert worden. Es sei nicht nötig gewesen, die beiden Gemeinden komplett zu räumen, sagte Vargas. Der Staudamm wird als Wasserkraftwerk zur Stromgewinnung genutzt.

 

Kurz zuvor war Hurrikan "Maria" über das US-Außengebiet gezogen und hatte teils schwere Verwüstungen hinterlassen. Nach bisher offiziellen Angaben starben sechs Menschen. Medien berichteten, die Zahl könne auch bei 13 liegen.

"Die Zerstörungen sind enorm, es gibt Hunderttausende Personen, zu denen wir noch nicht gelangen konnten", sagte die Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulín Cruz, dem US-Sender CNN. Fast alle 3,4 Millionen Einwohner der Insel seien weiter ohne Strom. Zudem seien zahlreiche Regionen von der Kommunikation abgeschnitten. Nur rund 25 Prozent haben derzeit Zugang zu Trinkwasser, hieß es.

Trump: Puerto Rico "vollkommen ausradiert"

US-Präsident Donald Trump hatte den Katstrophenzustand für Puerto Rico ausgerufen. Damit bekommt das US-Außengebiet, wo viele Menschen in Armut leben, finanzielle Hilfen zum Beispiel für Notunterkünfte und Reparaturen. Trump sagte, Puerto Rico sei "vollkommen ausradiert" worden. Das US-Militär teilte mit, es werde mit sechs Hubschraubern und vier Transportflugzeugen Hilfsmaßnahmen unterstützen.

Bisher ist Puerto Rico nur ein assoziierter Freistaat. Die von der Pleite bedrohte Insel will der 51. Bundesstaat der USA werden. Dieser Wunsch muss aber vom US-Kongress gebilligt werden. Puerto Rico ist mit rund 9000 Quadratkilometern in etwa so groß wie die Insel Zypern.

Insgesamt wurden durch "Maria" in Puerto Rico, Dominica und Guadalupe bisher etwa 30 Menschen getötet. Der Hurrikan befand sich am frühen Samstagmorgen 545 Kilometer östlich von Nassau, der Hauptstadt der Bahamas. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde in nord-nordwestlicher Richtung von der Inselgruppe weg, wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte. Ausläufer könnten damit auch die Vereinigten Staaten treffen.

Das US-Hurrikanzentrum erwartete aber, dass sich "Maria" in den kommenden 48 Stunden abschwächen werde. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 205 Kilometern pro Stunde ist "Maria" derzeit ein Hurrikan der Kategorie drei. Die höchste Stufe ist die Kategorie fünf.

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