In Hitler-Kostüm bei Biker-Treffen: Mann hat keine Konsequenzen zu befürchten

16.1.2020, 18:49 Uhr

"Die Imitation ist strafrechtlich nicht relevant", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz am Donnerstag auf Nachfrage. Zunächst hatte Bild.de berichtet. Der als Hitler ausstaffierte Mann saß am Samstag im Beiwagen einer Maschine, die wie ein Wehrmachtsmotorrad aussieht. Das Tragen eines Seitenscheitels und eines entsprechenden Barts falle nicht unter den Straftatbestand des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Orgaisationen, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Das Zeigen von Hitlerfotos, ein Hitlergruß oder ein Hakenkreuz seien hingegen strafbar. Auch der Tatbestand der Volksverhetzung, den die Polizei Chemnitz erwog, ist laut Staatsanwaltschaft im konkreten Fall nicht gegeben. "Dafür müsste man sich gegen nationale oder ethnische Gruppen wenden." Das habe der Imitator beim Biker-Treffen nicht gemacht, so die Sprecherin. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte die Aktion scharf verurteilt. Der Auftritt als Massenmörder sei mehr als geschmacklos, schrieb der Regierungschef am Montag auf Twitter. Zu dem Biker-Treffen waren am vergangenen Wochenende 1800 Motorradfahrer und rund 7500 Besucher zum Schloss Augustusburg gekommen.


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