Aufreger im Netz

Irre Geschichte aus Bayern: Mann zahlt drei Jahre lang keinen Cent für Strom - und niemand merkt es

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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4.3.2024, 08:58 Uhr

Ein Bericht aus Bayern sorgt auf der Internetplattform TikTok derzeit für Aufsehen. Der Reihe nach: Die Geschichte beginnt vor rund drei Jahren. Damals zog der TV-Produzent Paul aus Osnabrück (Niedersachsen) in die bayerische Landeshauptstadt München. Für eine 45 quadratmetergroße Wohnung in der Maxvorstadt sollen ab diesem Zeitpunkt 960 Euro „warm“ fällig werden.

„Da wird doch wohl auch der Strom mit drin sein“, dachte sich der 30-Jährige damals. Die Folge: Paul zahlt die kommenden drei Jahre keinen Cent für Strom. Fast noch skurriler: Es meldete sich auch drei Jahre lang niemand, der Geld für den Strom haben wollte. Kürzlich teilte Paul dann seine Geschichte im Netz auf der Plattform TikTok. Die Clips werden im Anschluss millionenfach aufgerufen und tausendfach kommentiert. Im Gespräch mit „bild.de“ erklärt der TV-Mann nun: „Ich bin sprachlos, was ich da losgetreten hab‘. Das Thema scheint jeden zu triggern!“.

Es sei seine erste eigene Wohnung damals gewesen, erklärt Paul weiter. In den WGs zuvor habe er immer eine Pauschale für alles bezahlt. „Wieso sagt einem eigentlich keiner, dass man, wenn man in eine neue Wohnung zieht, ähm, Strom noch mal selbst anmelden muss?“, fragt sich Paul in einem seiner Videos morgens am Küchentisch, während er sich ein Frischkäsebrot zubereitet. „Ich dachte, warm heißt halt warm“.

Mittlerweile jedoch ist der Vorgang den Behörden auch aufgefallen. Die Stadtwerke München haben sich nun auch zu der Angelegenheit geäußert. So sei in der EDV für die Wohnung ein „Leerstand“ eingetragen gewesen. „Die sahen meine Videos, riefen bei mir an und erklärten, dass das durch Corona und wegen der Überlastung durch die Strompreis-Bremse nicht überprüft worden sei.“

@paulbunne Reupload - Das Stromdilemma geht in die nächste Runde. Scheinbar waren die Infos am Telefon gestern nicht ganz richtig… @Paul Bunne ♬ Originalton - Paul Bunne

Nun wird also eine Nachzahlung für Paul fällig: Für die rund 1800 Kilowattstunden muss er wohl etwas mehr als 500 Euro nachzahlen. Die gute Nachricht: Durch seine millionenfachen Klicks auf seine Videos, wird Paul den ein oder anderen Euro direkt wieder reingeholt haben. Es bleibt auch weiter eine äußerst kuriose Geschichte aus dem Freistaat Bayern.

Im Netz sind die Reaktionen derweil durchaus gespalten. „Mir wurde auch richtig random der Strom abgestellt, war mega verwirrt, hab dann erst gemerkt, dass ich ein Jahr lange da gewohnt habe, ohne Strom zu bezahlen“, ist eine Nutzerin ebenfalls offen und ehrlich. „Herr, lass Hirn regnen. Manche haben einfach keinen Plan vom Leben“, kann sich ein anderer User seine Kritik nicht verkneifen.