Fest- und Feiertage

Johannistag 2024: Was genau wird gefeiert?

Elias Thiel

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24.6.2023, 13:54 Uhr
Das Anzünden eines Johannifeuers ist einer der Traditionen am Johannistag.

© IMAGO / imagebroker Das Anzünden eines Johannifeuers ist einer der Traditionen am Johannistag.

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Der Johannistag ist auch als "Johannisfest", "Johannestag" oder "Johanni" bekannt. Dieser Tag ist für viele Kirchengemeinden auf der ganzen Welt Anlass für Taufgottesdienste, Feste und ein Johannisfeuer. Aber wann wird der Johannistag eigentlich gefeiert und welche Bedeutung hat dieser Tag?

Der Johannistag findet jedes Jahr am 24. Juni statt. Somit wird auch im Jahr 2024 am 24. Juni der Johannistag gefeiert. Der christliche Festtag fällt 2024 auf einen Montag. Bereits seit dem 4. Jahrhundert wird der Johannistag weltweit am 24. Juni gefeiert.

Der Johannistag wurde von der katholischen Kirche eingeführt, um die Geburt von Johannes dem Täufer (dem Wegbereiter von Jesus Christus) zu ehren. Johannes der Täufer wurde laut der Bibel etwa drei Monate nach Mariä Verkündigung (dem Schwangerschaftsbeginn von Maria) und rund sechs Monate vor Jesus Christus geboren. Da die Kirche die Geburt Jesu Christi auf den 25. Dezember datiert und Mariä Verkündigung auf den 25. März, wurde für den Geburtstag von Johannes der 24. Juni festgelegt.

Wer ist Johannes, der Täufer? Johannes der Täufer ist ein wichtiger biblischer Prophet: Er hat nicht nur Jesus getauft, sondern auch dessen Ankunft angekündigt.

Der Johannistag ist eng mit der Sommersonnenwende am 20. Juni verbunden, sodass in vielen Ländern auch der Beginn des Sommers gefeiert wird. Deshalb gab es im Mittelalter auch die Bezeichnung "Sommerweihnacht" dafür.

Der Johannistag wird in vielen Ländern und Kulturen weltweit gefeiert, vor allem in Regionen, in denen auch die Sommersonnenwende eine besondere Bedeutung hat. In vielen skandinavischen Ländern wird der Johannistag als "Mittsommer" gefeiert und zählt zu den wichtigsten Feiertagen im Jahr. An diesem Tag werden traditionelle Rituale durchgeführt, wie zum Beispiel das Entzünden von Lagerfeuern und das Singen von Liedern, um die Sonne und den Beginn des Sommers zu begrüßen.

In einigen Ländern in Lateinamerika (zum Beispiel Brasilien und Mexiko) wird der Johannistag als "San Juan" oder "Fest von Sankt Johannes" mit Feuerwerken, Festen und religiösen Zeremonien gefeiert. Auch in europäischen Ländern wie Spanien, Portugal und Estland ist der Johannistag verbreitet. In einigen Teilen Nordamerikas (zum Beispiel Kanada und den USA) hat der Johannistag ebenfalls eine große Bedeutung, vor allem aufgrund von Einwanderern mit skandinavischen Wurzeln.

Nein, in Deutschland ist der Johannistag kein gesetzlicher Feiertag. Demnach sind auch die Geschäfte regulär geöffnet. Zugleich gibt es keine offiziellen Veranstaltungen oder Feierlichkeiten. In einigen katholisch geprägten Regionen Deutschlands wie beispielsweise in Bayern gibt es allerdings das Johannisfeuer. Die gesetzlichen Feiertage in Deutschland und die gesetzlichen Feiertage in Bayern finden Sie in unseren Beiträgen.

In Deutschland gibt es keine spezifischen traditionellen Gerichte, die nur am Johannistag gegessen werden. Allerdings ist der Johannistag mit der Sommersonnenwende verbunden, sodass es viele saisonale Früchte und Gemüsesorten gibt. Der Johannistag wird dabei teilweise mit dem Spargel in Verbindung gebracht und auch als "Spargel-Silvester" bezeichnet, da rund um diesen Tag die Spargel- und Rhabarber-Erntesaison endet. Daher feiern viele Menschen den Johannistag mit einem letzten Spargelgericht (hier erfahren Sie, ob Sie grünen Spargel schälen müssen).

Gleichzeitig wird mit den höheren Temperaturen oftmals auch die Grillsaison eingeleitet, sodass verschiedene Fleisch- und Gemüsesorten auf dem Grill landen. Im Sommer gibt es zudem eine Vielzahl an verschiedenen frischen Beeren- und Obstsorten (unter anderem auch Johannisbeeren) in Deutschland, die in Kuchen und Desserts Verwendung finden. Die Johannisbeeren haben ihren Namen übrigens daher, dass die ersten Sorten um den Johannistag herum reif werden.

Am Johannistag gibt es zahlreiche Bräuche und Traditionen. Dazu gehören:

  • Johannisfeuer: Am Johannisabend wird in vielen Regionen in Deutschland das sogenannte Johannisfeuer entzündet. Feuer ist ein altes Symbol für die Sonne und für Jesus Christus. Johannes der Täufer hatte über ihn gesagt, dass er "mit Feuer und mit Geist" taufen werde (Matthäus 3,11). Früher sollte das Johannisfeuer dem Volksglauben nach auch dazu dienen, Dämonen zu vertreiben, die sonst die Menschen und das Vieh krank machen oder Hagel bringen würden, der die Ernte ruinieren würde. Deswegen wird das Johannisfeuer in einigen Gegenden auch als Hagelfeuer bezeichnet.
  • Johanniskranz: Das Basteln des Johanniskranz ist ebenfalls ein beliebter Brauch am Johannistag. Dazu werden Laub, Zweige, Blumen und Bänder miteinander verflochten. Früher wurde dieser Krank auf dem Dorfplatz aufgehängt.
  • Kräuterweihe: In einigen katholischen Regionen Deutschlands wird am Johannistag auch eine Kräuterweihe durchgeführt.
  • Blumen- und Kräutersträuße: In manchen Regionen ist es üblich, am Johannistag Blumen- und Kräuter-Sträuße zu binden und diese als Schutz vor Krankheiten und Unheil aufzuhängen. Hier finden Sie die unterschiedliche Bedeutung von Blumen.
  • Johannisbad: Zusätzlich gibt es die Tradition, in der Nacht zum Johannistag in Seen oder Flüssen zu baden, um sich symbolisch von Krankheiten und Sünden zu befreien.
  • Johannisritt: In einigen Regionen findet am Johannistag der sogenannte Johannisritt statt, bei dem mit Blumen und Bändern geschmückte Reiter auf Pferden durch die Ortschaften ziehen. Dabei machen sie an verschiedenen Stationen Halt, um zu beten und zu singen.

    Zum Johannistag gibt es eine Vielzahl an Bauernregeln, die mal über das Wetter, mal über die Ernte philosophieren. Bekannte Beispiele für Sprüche zum Johannistag sind:

    • "Johanni sonnige Wärme, gibt eine gute Ernte und volle Körnerkörbe."
    • "Ist der Johannistag recht warm, kommt ein heißer Sommer bald."
    • "Wenn's an Johannes regnerisch ist, viel Frucht man nachher gewiss."
    • "Bringt Johannistag Regen, gibt's guten Wein und reichlich Segen."
    • "Ist Johannistag klar und rein, wird's ein guter Weinjahrgang sein."
    • "Zu Johanni muss das Korn auf den Feldern stehn, sonst wird's nichts mit dem Korn in diesem Jahr geschehn."
    • "Regnet's am Johannistag, regnet es danach noch 14 Tag."

    Weitere typische Fragen:

    Am Johannisabend werden in vielen Regionen in Deutschland Johannisfeuer entzündet. Feuer ist ein altes Symbol für die Sonne und für Jesus Christus. Johannes der Täufer hatte über ihn gesagt, dass er "mit Feuer und mit Geist" taufen werde. Früher sollte das Johannisfeuer dem Volksglauben nach auch dazu dienen, Dämonen zu vertreiben, die sonst die Menschen und das Vieh krank machen oder Hagel bringen würden.

    Der Tag der Sommersonnwende ist kurz vor Johannis. Meist fällt er auf den 21. Juni, manchmal aber auch auf den Tag davor oder danach. Dies hängt unter anderem davon ab, ob es sich um ein Schaltjahr handelt.