Kuriose Wohngemeinschaft: Rinderherde nimmt Wildschwein auf

Heuchelheim-Klingen - Die Rinderherde von Züchter Karl Altschuh hat einen ungewöhnlichen Zuwachs bekommen: Ein Wildschwein. Doch wie funktioniert das Zusammenleben der neuen Familie?

Das junge Wildschwein tauchte im Dezember 2021 zwischen den Rindern auf, das berichtet der Merkur. Ab diesem Zeitpunkt kam es immer öfter zu Besuch. Der Züchter erzählte, dass sich der Frischling im Winter sogar zu seinen neuen Freunden in den Stall gelegt hat.

Er hätte anfangs nicht damit gerechnet, dass die Wildschweindame bleiben würde: "Manchmal war es dann wieder öfters weg, da hab ich es nicht mehr gesehen. Und dann war es wieder da. Und in den letzten Monaten ist es immer da gewesen."

Rinderherde wird zur neuen Familie des Wildschweins

Die Rinder in der Herde scheinen nichts gegen das neue Familienmitglied zu haben. Sie nahmen den Frischling von Anfang an auf. Das Wildschwein verhält sich laut Altschuh sogar schon wie Rinder und läuft von selbst mit, wenn die Wiese gewechselt wird. Zudem frisst es mit ihnen Gras auf der Weide. Das ist ungewöhnlich für Wildschweine, da sie normalerweise den Boden bei ihrer Futtersuche durchwühlen. Dabei fressen sie so ziemlich alles was sie auftreiben können, egal ob Aas oder Eicheln.

Für ziemlich viel Unruhe können Wildschweine auch in privaten Gärten sorgen. Züchter Altschuh ist vertraut mit diesem Problem. Es kam wohl des häufiger vor, dass Wildschweine ihm seine Wiesen umgegraben haben. Dennoch hat er nicht vor, das Wildschwein zu verscheuchen: "Das kann so lang da bleiben, wie es Lust hat." Er vermutet, dass das Tier Zuflucht bei seinen Rindern suchte, weil es seine Mutter verloren hat.