Langzeitstudie: Werden eigensinnige Kinder erfolgreicher?

5.3.2021, 17:37 Uhr

Bei der im Jahr 2015 in der Zeitschrift Developmental Psychology publizierten Langzeitstudie wurden insgesamt über 700 Kinder untersucht. Dabei wurden von Kindern im Alter von 12 Jahren einige Schülercharakteristika und Verhaltensweisen wie zum Beispiel Unaufmerksamkeit, schulischer Anspruch, Ungeduld, Regelverstöße und Missachtung der elterlichen Autorität sowie von Lehrern bewerteter Fleiß beobachtet.

In einer zweiten Untersuchungswelle wurden die Testpersonen 40 Jahre später im mittleren Erwachsenenalter analysiert. Hierbei wurde der berufliche Erfolg und das Einkommen der Individuen gemessen. Das Ergebnis: Die Kinder, die sich störrisch verhielten und die Regeln von Autoritäten missachteten, hatten eine bessere berufliche Laufbahn zu verzeichnen.

Die störrischen Kinder, die des Öfteren Regeln ignoriert haben, hatten den größeren Erfolg. Ein Artikel des Nachrichtenmagazins Time merkt an, dass die Studie nicht erklärt, warum es eine so starke Korrelation zwischen regelverletzenden Jugendlichen und einem hohen Einkommen im mittleren Lebensalter gibt.

Die Forscher gehen davon aus, dass solche Kinder bereits in der Schule wettbewerbsorientierter seien und sich daher bessere Noten erkämpfen würden. Womöglich sind sie auch viel eher dazu bereit, für ihre eigenen finanziellen Interessen und dabei ihre Freunde und Kollegen zu verärgern. Ebenso können die Wissenschaftler nicht ausschließen, dass die jungen Regelverweigerer als Erwachsene etwas Unmoralisches tun könnten, um ihre Ziele zu erreichen.

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