Missbrauch in Lüdge: Mann zu Bewährungsstrafe verurteilt

18.7.2019, 08:09 Uhr
Über viele Jahre hinweg sollen Kinder auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde hundertfach schwer sexuell missbraucht worden sein. Drei Männer sind angeklagt.

© Bernd Thissen, dpa Über viele Jahre hinweg sollen Kinder auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde hundertfach schwer sexuell missbraucht worden sein. Drei Männer sind angeklagt.

Der 49-Jährige aus dem niedersächsischen Stade wurde wegen Anstiftung zum schweren Missbrauch und Beihilfe zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt, wie eine Sprecherin des Gerichts mitteilte. Der Mann soll über Webcam-Übertragungen den Kindesmissbrauch verfolgt haben. Zudem legte ihm das Gericht den Besitz kinderpornografischer Schriften zur Last. Der Angeklagte hatte am ersten Prozesstag ein Geständnis abgelegt. (AZ: 23 KLs 20/19)


Hundertfacher Missbrauch: Erste Opfer-Aussagen im Prozess Lügde


Das Gericht hatte das Verfahren des Mannes von dem Prozess gegen die zwei Hauptverdächtigen abgetrennt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Hauptprozess soll am 1. August fortgesetzt werden. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt einen 56-jährigen Dauercamper, der auf einem Campingplatz im lippischen Lügde nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen lebte, und einen 34-jährigen Mittäter des Kindesmissbrauchs mit Herstellung von Kinderpornografie in mehr als 450 Fällen. Die beiden Haupttäter sollen mehr als 40 Kinder im Alter zwischen 4und 13 Jahren über Jahre hinweg sexuell missbraucht haben. Unter den Opfern war auch das Pflegekind des Hauptverdächtigen. Die beiden Männer haben die ihnen vorgeworfenen Taten überwiegend eingestanden.


Neuer Beschuldigter im Missbrauchsfall Lügde