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Netflix nennt erstmals Zeitraum für Startphase von Billig-Abo

Stefan Besner

Online-Redaktion

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20.7.2022, 19:57 Uhr
Nun ist es also amtlich. Die Werbung kommt - allerdings frühestens 2023. (Imagebild)

© Alexander Heinl, dpa Nun ist es also amtlich. Die Werbung kommt - allerdings frühestens 2023. (Imagebild)

Der Streamingriese Netflix verzeichnete bereits im Frühjahr 2022 einen signifikanten Rückgang seiner Abonnements. Auch im abgeschlossenen zweiten Quartal sanken die Zahlen - und das nicht zu knapp: Fast eine Million Abonnenten soll Netflix demnach verloren haben.

Werbung für Netflix bestätigt

Anfangs munkelte man nur, dann veröffentlichte die New York Times Berichte, denen zufolge Netflix bereits zum Ende des Jahres Werbung zeige, dafür aber die Kosten für einzelne Abos senke. Nun ist es also amtlich. Die Werbung kommt - allerdings frühestens 2023. Das bestätigte Ted Sarandros, Co-CEO von Netflix.

Wir haben ein großes Kundensegment vom Tisch gelassen, nämlich die Leute, die sagen: „Netflix ist mir zu teuer und ich habe nichts gegen Werbung.“

Ted Sarandos

CEO-Kollege Hastings äußerte sich ebenfalls positiv über das werbefinanzierte Abo, da es den Verbrauchern deutlich mehr Wahlmöglichkeiten und Flexibilität einräume. Neben dem ganzen "Werbung für die Menschen"-Altruismus der Netflix-CEOs steht allerdings wohl hauptsächlich ein Faktor Pate für den plötzlichen Sinneswandel: Geld. Mit seinen rund 220 Millionen Konten ist das Streamingportal nämlich eine extrem lukrative Plattform für Werbung.

Beit Netflix kriselt's

Grund für die Abonnement-Einbußen und die werbetechnische Neuorientierung sind unter anderem die gestiegenen Preise sowie die erstarkende Konkurrenz von Amazon prime, Disney+ und Co. Netflix verlor nach dpa-Angaben zwar auch im zweiten Quartal 2022 Kunden, allerdings fiel der Schwund dank Stranger Things nicht so stark aus, wie ursprünglich befürchtet.

Netflix kündigt weitere Maßnahmen an

Eine weitere, geplante Maßnahme, um Kosten einzusparen und weitere Abonnenten abzuholen, sieht Netflix laut einem Bericht in Techbook in der Adjustierung des Programms selbst. Laut Netflix-Vorstand Reed Hastings bedeute das weniger und dafür hochwertige Produktionen, kürzere Serien und kürzere Folgen. Wie genau sich das in der Programmgestaltung niederschlagen werde, sei bislang nicht bekannt. Aktuell erscheine die Neuheiten-Liste auf dem Portal noch genauso umfangreich wie sonst auch. Daneben wolle Netflix schärfer gegen illegales Account-Sharing vorgehen.

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