Gravierender Zwischenfall

Pilot und Copilot waren eingeschlafen: Flugzeug fliegt halbe Stunde führerlos

Johanna Michel

Online-Redaktion

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10.3.2024, 18:19 Uhr
Der Flugkapitän, als auch der Co-Pilot sind auf einem Flug von Kendari nach Jakarta eingeschlafen. Das Flugzeug war für rund eine halbe Stunde unkontrolliert in der Luft. (Symbolbild)

© imago images/Arnulf Hettrich, NN Der Flugkapitän, als auch der Co-Pilot sind auf einem Flug von Kendari nach Jakarta eingeschlafen. Das Flugzeug war für rund eine halbe Stunde unkontrolliert in der Luft. (Symbolbild)

Es sind Nachrichten, die für Unbehagen sorgen: Bereits Ende Januar war ein Flugzeug der Airline Batik Air führerlos über den Wolken unterwegs, weil die beiden Piloten eingeschlafen waren - und das für eine halbe Stunde lang. Das Flugzeug war in dieser Zeit ohne Kontrolle über Indonesien unterwegs.

Glücklicherweise verlief dieser Vorfall glimpflich. Wie zunächst die "Bild"-Zeitung berichtete, hatte der Flugkapitän des Airbus 320 seinen Co-Piloten rund eine halbe Stunde nach Start um Erlaubnis gebeten, sich auszuruhen. Sein Kollege sollte das Kommando demnach übernehmen, schlief ungewollt aber ebenfalls ein. Der Flugkapitän wachte als Erstes wieder auf und stellte fest, dass sich das Flugzeug nicht in der richtigen Flugbahn befand, erklärt "rundschau-online.de". Ob in der Zwischenzeit der Autopilot aktiv war - das geht aus den Berichten nicht hervor.

Der Co-Pilot entschuldigte sich dem Bericht zufolge später wegen seines massiven Schlafmangels. Jetzt soll der Vorfall für Konsequenzen sorgen, nachdem dem Portal zufolge ein Untersuchungsbericht bekannt geworden ist.

Demnach hatte das Kontrollzentrum am Boden vergeblich versucht, Kontakt zum Cockpit aufzunehmen. Die Flugsicherung hatte laut dem Bericht zuletzt gegen 8.43 Uhr Kontakt zur Besetzung, zwölf Minuten später meldete sie sich erneut mit einer Frage, worauf sie keine Antwort erhielt, woraufhin auch die Crews anderer Flugzeuge kontaktiert wurden - niemand konnte mit der Besatzung des Flugzeuges in Kontakt treten. Erst 28 Minuten später konnte eine andere Besatzung mit der Crew des Fluges BTK6723 kommunizieren.

Das Flugzeug war am 25. Januar mit 153 Passgieren von Kendari auf der Insel Sulawesi in Richtung Jakarta, die Hauptstadt Indonesiens, gestartet. Die Maschine konnte nach dem Vorfall aber sicher in Jakarta landen, alle Passagiere, als auch die Mitglieder der Besatzung kamen wohlbehalten an.

Laut "Bild"-Zeitung forderte die Flugsicherheitsbehörde die Airline inzwischen dazu auf, regelmäßige Kabinenkontrollen durchzuführen und dafür zu sorgen, dass das Personal ausreichend Ruhe bekommt. Ein solcher Fall, der als "serious incident", also als gravierender Zwischenfall, bezeichnet wird, dürfe sich keinesfalls wiederholen.