Mayday im Cockpit

Plötzlich geht es um Minuten: Flugzeug geht der Sprit aus - Absturz drohte

Jan Heimhold

nordbayern-Redaktion

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21.3.2024, 16:07 Uhr
Einer Boeing 737-900 ging wegen eines technischen Defekts fast der Treibstoff aus (Symbolbild). 

© Markus Mainka Einer Boeing 737-900 ging wegen eines technischen Defekts fast der Treibstoff aus (Symbolbild). 

Es sollte eigentlich ein ganz normaler Routineflug werden, als die Boeing 737-900 der niederländischen Airline KLM vom Flughafen im englischen Manchester abhob, berichtet "AIR Live". Bevor die Maschine jedoch nach über einer Stunde Flugzeit in Amsterdam zur Landung ansetzen konnte, bemerkten die Piloten plötzlich, dass sich die Landeklappen nicht mehr voll ausfahren ließen. Stattdessen verharrten sie in einem 25 Grad-Winkel. Zu dem Zeitpunkt befand sich das Flugzeug noch in einer Höhe von über 9.000 Metern.

Die beiden Piloten funkten daher "Mayday, Mayday, Mayday" an den Tower und mussten nach einem missglückten Versuch, das Flugzeug sicher auf den Boden zu bringen, erneut durchstarten, da sich die Landebahn als zu kurz erwies, um mit den eingeklemmten Klappen zu landen. Da das zweite Abheben allerdings nicht vorgesehen war, machte sich innerhalb kürzester Zeit die Treibstoffanzeige des Flugzeugs bemerkbar. Der Sprit der Maschine reichte noch für 30 Minuten, danach könnte es zum Absturz kommen.

Mit dem Schrecken davongekommen

Zum Glück für die Besatzung und die Passagiere rutschten die Landeklappen schlussendlich doch noch in die richtige Position und den Piloten gelang es, das Flugzeug sicher auf das Rollfeld des Amsterdamer Flughafens zu bringen, berichtet "The Aviation Herald". Dort warteten bereits Einsatzkräfte der Flughafenfeuerwehr, die zum Glück aber nicht benötigt wurden. Alle kamen mit einem Schrecken davon.

Ein berühmter Fall für einen Flug, der wegen Treibstoffmangels beinahe verheerende Folgen gehabt hätte, ist der Air-Transat-Flug 236. Dem damals eingesetzten Airbus ging im August 2001 über dem Atlantik der Sprit aus. Grund dafür war ein Leck im Treibstofftank. Den beiden Piloten gelang es aber nach 19 Minuten Gleitflug, die Maschine sicher auf den Azoren zu landen, wie unter andrem der "Focus" berichtete.