Geschmackloses Spiel

Skandal an deutscher Uni: Sexistische Trinkspiele bei Kneipentour sorgen für Empörung

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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20.10.2022, 11:55 Uhr
Feucht-fröhlich kann es bei Studentenpartys immer zugehen. Doch die Fachschaft der Universität Bielefeld hat eine Grenze überschritten. (Symbolfoto)

© Paisley/ Daniel Dostal und Cheyenne Kuffner, NN Feucht-fröhlich kann es bei Studentenpartys immer zugehen. Doch die Fachschaft der Universität Bielefeld hat eine Grenze überschritten. (Symbolfoto)

Während der sogenannten Orientierungswoche sollen Erstsemester-Studierende eigentlich ihre Universität und die neue Stadt besser kennenlernen. Organisiert wird das Event meist von der Fachschaft - also von Studierenden aus höheren Semestern. Am Abend darf traditionell ein Abstecher ins Nachtleben nicht fehlen. Meist geht es in Diskotheken oder Bars, um dort zu feiern und neue Kontakte zu knüpfen.

Auch die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld organisierte einen solchen Abend als Kneipentour. Für Aufsehen sorgte dabei jedoch ein Spiel, bei dem die Studierenden gewisse Aufgaben erfüllen sollten. Diese standen auf einem Blatt Papier, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgeteilt wurde. Unter den eher harmlosen Aufgaben wie "Führe eine Polonaise an!" fanden sich auch sexistische und übergriffige Aufforderungen wie "Gib fünf Frauen einen Klaps auf den Hintern (Männer)", "Zieh Deine Hose aus und trage sie einen Stationsweg (auf dem Kopf gibt zwei Extrapunkte)" oder "Trinkt einen Bodyshot! (Video als Beweis)".

Skandal an deutscher Uni: Sexistische Trinkspiele bei Kneipentour sorgen für Empörung

© Universität Bielefeld

Auf dem Sozialen Netzwerk Reddit wurde ein Foto des Zettels bereits über eine Million Mal kommentiert. Laut dem Verfasser wird das Spiel mit den Aufgaben bereits seit Jahren verwendet. Dagegen spricht jedoch, dass auch das Singen des umstrittenen Liedes "Layla" mit auf dem Papier steht.

Nachdem die Verantwortlichen für die sexistischen Aufgaben scharf kritisiert wurden, ruderte die Fachschaft nun zurück. In der Stellungnahme heißt es unter anderem: "In der abgelaufenen Orientierungswoche befanden sich Aufgaben, die den Werten der Fachschaft in jeder Form widerstreben. Sexualisierte Gewalt gegenüber Personen jeglichen Geschlechts ist auf das Schärfste zu verurteilen und wird von der Fachschaft in deutlichster Form abgelehnt." Die Organisatoren entschuldigen sich bei den Betroffenen und geloben Besserung für zukünftige Veranstaltungen.