Ersatzfleisch dank Fermentierung

Startup produziert Fleisch und Meeresfrüchte aus CO2

Markus Maisel

Online-Redaktion

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28.8.2022, 13:44 Uhr
Täuschend echt: Das Laborfleisch von Air Protein.

© Twitter/Good Is The New Cool Täuschend echt: Das Laborfleisch von Air Protein.

Immer mehr Deutsche verbannen Fleisch aus ihrem Alltag. Verschiedene Gründe spielen dabei eine Rolle - von hohen CO2-Emissionen in der Fleischindustrie über gesundheitliche Vorteile bis hin zum ausbleibenden Tierleid. 6,1 Millionen Vegetarier gibt es hierzulande mittlerweile.

Im Jahr 2022 müssen Vegetarier und Veganer allerdings nicht nur auf Getreide, Obst und Gemüse zurückgreifen. Auf dem Markt gibt es immer mehr Fleischersatzprodukte, die auf der Basis von Soja, Weizen oder Erbsen produziert hergestellt werden. Auf diese Weise können auch Vegetarier und Veganer Schnitzel oder Geschnetzeltes genießen - ohne dass dafür ein Tier geschlachtet werden muss.

Das Startup Air Protein setzt nach Angaben der Nachhaltigkeitsplattform utopia anstatt auf Soja oder Weizen auf eine besonders ausgefallene Basis. Das Startup nutzt für die Produktion der Nahrungsmittel von der Industrie verursachtes CO2. Um die Waren herzustellen, benötigt das Unternehmen also weder Tiere noch Anbauflächen.

Der Vorgang zur Herstellung von luftbasierten Nährstoffen ähnelt der Joghurt-Herstellung. Das essbare Protein entsteht durch Fermentation. Aus dem fermentierten Kohlenstoffdioxid bildet sich ein Pulver, dem anschließend Öl, Gewürze und andere Inhaltsstoffe hinzugefügt werden - fertig ist das vegane Rindersteak.

Idee stammt von der NASA

Die Idee, aus Kohlenstoffdioxid essbares Protein herzustellen, geht auf die Weltraumorganisation NASA zurück. In den 1970er-Jahren entwickelten Mitarbeiter ein Konzept, das Astronauten ermöglichte, sich auf langen Reisen ernähren zu können. Die damalige Überlegung: Das Kohlenstoffdioxid, das die Astronauten selbst ausstoßen, könnte durch einen Fermentierungsprozess in essbares Protein umgewandelt werden.

Aufgrund der Tatsache, dass die Produkte des Startups aus der Luft hergestellt werden, läuft der Produktionsvorgang deutlich ressourcenschonenderund emissionsärmer ab als bei herkömmlichen Fleischersatzprodukten. Wann die Waren des Startups in den Verkauf gehen sollen, steht noch nicht fest.

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