40 Stunden Stillstand im Jahr

Stau: Nürnberg liegt auf Platz 10 der verstopften Städte in Deutschland

10.1.2023, 11:41 Uhr
Ein Nürnberger Klassiker: Der Frankenschnellweg ist voll.

© Michael Matejka, NN Ein Nürnberger Klassiker: Der Frankenschnellweg ist voll.

München ist nach Daten des Verkehrdienstleisters Inrix weiterhin "die staugeplagteste Stadt Deutschlands". Durch verstopfte Straßen in den Stoßzeiten habe ein durchschnittlicher Pendler im vergangenen Jahr dort 74 Stunden verloren. In Berlin kam er demnach auf 71, in Hamburg auf 56 Stunden im Stau. Auch in Potsdam, Darmstadt, Leipzig, Freiburg, Lübeck, Bremen und Nürnberg habe ein Pendler übers Jahr so mindestens 40 Stunden vertrödelt, teilten die Datenexperten am Dienstag mit.

Die Frankenmetropole Nürnberg liegt auf Platz 10 der Studie, Pendler haben hier 2022 durchschnittlich 40 Stunden Zeit verloren. Das verursacht für den Autofahrer im Schnitt Kosten von 399 Euro. Im Vorjahr lag Nürnberg noch mit 41 Stunden auf Platz 8. München und Nürnberg sind zudem die einzigen Städte im Top 10 Ranking, die einen Rückgang des Verkehrs gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie vorweisen können: Im Vergleich zu 2019 ging der Verkehr in Nürnberg um 5 Prozent und in München sogar um 15 Prozent zurück.

In London (156 Stunden), Chicago (155 Stunden) und Paris (138 Stunden) ist es demnach weit schlimmer. Für Palermo (121 Stunden) ermittelte Inrix eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade mal 14 Stundenkilometern in der Innenstadt.

Das ist allerdings nur ein schwacher Trost für Münchner Autofahrer, die zur Stoßzeit auf dem südlichen Mittleren Ring über die Isar für 5 Kilometer durchschnittlich 13 Minuten länger brauchen. Der Mittlere Ring, der Elbtunnel in Hamburg und das Dreieck Köln-Heumar "sind die größten Stauschwerpunkte in Deutschland", teilte Inrix mit. Immerhin verbrachten Pendler in München 2022 aber durchschnittlich fünf Stunden weniger im Stau als noch 2021, während der Zeitverlust in Hamburg und Berlin stieg.

Im Jahr 2022 sei der traditionelle Pendlerverkehr am Morgen und am späten Nachmittag zurückgekehrt, sagte Verkehrsanalyst Bob Pishue mit Blick auf vorangegangene Beschränkungen in der Corona-Krise. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland, gemessen in Fahrzeugkilometern an Wochentagen, stieg laut Inrix um 21 Prozent im Vergleich zu 2021 und lag damit acht Prozent über dem Niveau von 2019.

Für die Studie wurden Stau- und Mobilitätsdaten in mehr als 1000 Städten in 50 Ländern ausgewertet.

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