Streit mit Bushido: Anklage gegen Arafat Abou-Chaker

1.10.2019, 19:13 Uhr

Es ist eine Geschichte voller Intrigen, voller Gewalt und Einschüchtertung - zumindest skizziert es Bushido in seinem Song "Mephisto" so. Zehn Minuten lang räumt der Rapper dabei mit der Zeit unter Arafat Abou-Chaker auf, einem mutmaßlichen Berliner Clan-Chef, der sich am Erfolg des Musikers bereichert haben soll. "Die Angst war sein Hammer, die List war sein Meißel", rappt Bushido darin etwa, oder "abscheulich all die Dinge, die er billigend in Kauf nahm". Ein Vergleich mit dem Teufel, gebannt in einem Song. 

Jetzt könnte die Geschäftspartnerschaft auch juristische Konsequenzen haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft, so berichtet es der Spiegel, hat Anklage gegen Arafat Abou-Chaker erhoben. Das Magazin beruft sich dabei auf Justizkreise. Im Visier der Ermittler seien dabei nicht nur Arafat, sondern auch seine Brüder Yasser, Nasser und Rommel. Die Straftaten, die ihnen vorgeworfen werden, haben überwiegend Bezug zu Bushido. 

Abou-Chaker gilt als Haupttäter

Arafat Abou-Chaker wird dabei unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körpververletzung und Beleidigung vorgeworfen. Er gilt bei den Ermittlern als Haupttäter, so zumindest lauten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Gegenüber dem Spiegel wollte sich der Verteidiger nicht äußern. 

Der Streit zwischen Bushido und dem mutmaßlichen Clan-Chef schwelt seit Monaten. Jahrelang arbeiteten der Musiker und sein Manager Seite an Seite, der Rapper soll ihm sogar eine Generalvollmacht eingeräumt haben. 2018 kam es zum Bruch - warum, ist unklar. "Natürlich haben wir Angst, dass jemand aus Rache auf mich oder meinen Mann schießt", sagte seine Frau damals im Interview. "Eigentlich rechnen wir jeden Tag damit." Seitdem, so berichten es mehrere Medien übereinstimmend, steht das Paar und deren Kinder unter Schutz des Landeskriminalamtes (LKA).

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