Erderwärmung

Studie offenbart: Geringer Flugverkehr während des Lockdowns hat Klima beeinflusst

11.5.2022, 18:18 Uhr
 Forscher verzeichnen während des weltweit harten Lockdowns eine geringere Erderwärmung. 

© IMAGO/Rainer Keuenhof  Forscher verzeichnen während des weltweit harten Lockdowns eine geringere Erderwärmung. 

Dass der Flugverkehr das Klima belastet, belegt eine Studie. Die Ergebnisse kamen durch den weltweiten harten Lockdown zustande - im Zeitraum zwischen März und Mai 2020.

So untersuchten Forscher, in welchem Ausmaß durch Flugzeuge verursachte Zirruswolken - also Eiswolken in großer Höhe - während des Lockdowns entstanden. Dies geschah in Form von Satellitenaufnahmen zu Wolkenbildung auf der Nordhalbkugel. Diese Werte verglichen sie mit denen, die im gleichen Zeitraum vergangener Jahre aufgezeichnet wurden, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Leipzig. Die Studienergebnisse der Wissenschaftler der Universität Leipzig, des Imperial College London und des Institut Pierre-Simon Laplace in Paris sind eindeutig.

Neun Prozent weniger Zirruswolken

„Die Zeit des Lockdowns auf Grund der COVID-19-Pandemie bot eine einmalige Gelegenheit, Wolken in Flugverkehrskorridoren bei sehr unterschiedlich starkem Verkehrsaufkommen zu vergleichen. Die Auswertung der erhobenen Daten zeigt, dass während des weltweiten Lockdowns neun Prozent weniger Zirruswolken entstanden, die noch dazu zwei Prozent weniger dicht waren“, erläutert Johannes Quaas, Professor für Theoretische Meteorologie an der Universität Leipzig.

Die Studie belege demnach eindeutig: Die durch Flugzeuge verursachten Kondensstreifen führten zu zusätzlichen Zirruswolken und haben einen Einfluss auf die Erderwärmung. Die Ergebnisse können laut Quaas helfen, die Simulation dieser Effekte in Klimamodellen zu verbessern. „Um den erwärmenden Effekt auf das Klima zu lindern oder gar zu vermeiden, könnten Flugrouten in Zukunft so angepasst werden, dass eine Zirruswolkenbildung vermieden wird, beispielsweise durch eine Entzerrung der Flugkorridore”, so Quaas.

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