Tausende Feuer: Afrika brennt, ohne dass wir es wissen

26.8.2019, 13:04 Uhr
Die Feuerweltkarte FIRMS der Nasa zeigt: In weiten Teilen von Afrika wüten die Flammen.

© FRIMS/Nasa Die Feuerweltkarte FIRMS der Nasa zeigt: In weiten Teilen von Afrika wüten die Flammen.

Auf der Feuer-Weltkarte FIRMS zeigt die NASA fast in Echtzeit alle größeren Brände auf unserem Planeten an, die über Satelliten erfasst werden. Direkt beim ersten Blick auf die Karte fällt auf: nicht nur in Südamerika brennt es; auch Afrika ist übersäht mit roten Punkten, die Brände symbolisieren. Es wirkt, als stünde ein großer Teil des Kontinents flächendeckend in Flammen.

Allerdings stehen die Punkte über Afrika, anders als in Brasilien, für kleinere Brandherde in der Savanne. Anders als an anderen Orten auf der Welt seien die Flammen dort keine Katastrophe für die Natur, so der Spiegel. Ganz im Gegenteil: sie sind überlebenswichtig für das Ökosystem.

Denn in den staubtrockenen Savannen Afrikas verrotten abgestorbene Pflanzen nur sehr langsam, damit hindern sie neue Gräser und Sträucher am Wachsen. Deshalb spielen Brände dort eine tragende Rolle: Sie vernichten die abgestorbenen Pflanzenteile, deren Asche düngt gleichzeitig den Boden. Schon wenige Wochen bis Monate danach ist das Ökosystem wiederhergestellt.

Anders sieht das im Regenwald aus. Dort benötigen die Bäume deutlich mehr Zeit, um sich zu regenerieren: mindestens hundert Jahre. Das liegt unter anderem daran, dass große Bäume wesentlich langsamer wachsen als die Gräser und Sträucher, die überwiegend in der Savanne zu finden sind.


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Allerdings werden die Brände in den afrikanischen Graslandschaften aufgrund der sich ausbreitenden Landwirtschaft immer seltener: Forschungsergebnissen zufolge verhindern Landbesitzer gezielt das Ausbrechen von Feuern. Und dieser menschliche Eingriff in den Zyklus von Bränden und Erholungsphasen schadet dem Ökosystem. Bemühungen, die Savannen zu erhalten, gibt es aber kaum.

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