Trotz Corona: Brasilianer pilgern zu Stränden in Rio de Janeiro

18.1.2021, 12:59 Uhr
Ohne Abstand, ohne Maske: An den weltberühmten Stränden von Copacabana und Ipanema in Brasilien wird der Coronavirus weitgehend ignoriert. 

© Fernando Souza, dpa Ohne Abstand, ohne Maske: An den weltberühmten Stränden von Copacabana und Ipanema in Brasilien wird der Coronavirus weitgehend ignoriert. 

Erneut volle Strände in Rio trotz Corona. Viele Strandbesucher trugen keine Maske. Am Sonntag wurden die Straßen entlang der Strände von Copacabana, Ipanema und Leblon und der Park Aterro do Flamengo wieder für den Fahrzeugverkehr geschlossen und zu Freizeitgebieten für die Bewohner Rios umgewandelt. Der Januar ist in Brasilien Ferienzeit.

Die Menschen hätten die Pandemie inzwischen "völlig banalisiert", zitierte das Nachrichtenportal "G1" die Wissenschaftlerin Chrystina Barros von der Bundesuniversität Rio de Janeiro angesichts der Bilder. "Es ist Sommer, also sind sie (der Einschränkungen) müde und die Anziehungskraft der Strände ist sehr groß. Leider geht's nicht mehr. Wir sehen keine Möglichkeit zu glauben, dass wir das Gewissen der Menschen gewinnen können."

Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.

Mehr als 209.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Rio de Janeiro ist einer der am meisten betroffenen Bundesstaaten. Corona-Infektionen und Belegungsquoten der Krankenhäuser nahmen zuletzt wieder zu. Nach der Notfallzulassung der Corona-Impfstoffe von Sinovac und AstraZeneca durch die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, wurde in São Paulo am Sonntag die erste Brasilianerin geimpft.

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