Reality-Show auf Netflix

"Verlieren all ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben": Jetzt spielen echte Menschen "Squid Game"

Alina Boger

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24.11.2023, 18:25 Uhr

Eine Bewährungshelferin mit Geldsorgen ist eine von 456 Männern und Frauen, die in grünen Trainingsanzügen um 4,56 Millionen Dollar (etwa 4,2 Millionen Euro) kämpfen: "Squid Game" ist zurück. Für Netflix war die südkoreanische Serie 2021 weltweit ein Riesenerfolg. Kann der US-Streamingriese nun mit einem Ableger des Survival-Dramas als Reality-Game-Format daran anknüpfen?

In der am Mittwoch gestarteten Reality-TV-Serie "Squid Game: The Challenge" ist vieles so, wie man es kennt: Die Spieler sind in grün-weiße Trainingsanzüge gekleidet. Die Spielleiter tragen wieder rote Anzüge, die Gesichter sind nicht erkennbar.

Serie kommt in drei Teilen

In der Originalserie, die eine Dystopie ist, mimten Schauspieler die Figuren, die in Spielen gegeneinander antraten - die Serienfiguren mussten sterben. Bei dem Spiel-Format geht es natürlich nicht um Leben und Tod. Das Setting mit Anlehnung an Kinderspiele erinnert an die Originalserie - bunt und quietschig. Es gibt altbekannte Spiele, Netflix verspricht aber auch Neues.

Netflix veröffentlicht die Folgen in drei Teilen. Die ersten fünf Episoden sind jetzt zu sehen, am 29. November gibt es vier weitere Folgen und am 6. Dezember kommt noch einmal eine Folge. Nach-Netflix-Angaben wurde die Game-Show 16 Tage lang in Londoner Studios gedreht.

Co-Produzent Stephen Lambert sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): "Durch ein einmalig hohes Preisgeld steht sehr viel auf dem Spiel. Die Teilnehmer verlieren nicht ihr Leben, aber sie verlieren all ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben."

Fragwürdiger Erfolg

In der ersten Staffel der Erfolgsserie ging es um hoch verschuldete Menschen, die sich scheinbar harmlosen Kinderspielen gegenüber traten. Schon bei dem ersten Spiel wurde ihnen jedoch klar: Wenn jemand verliert, wird er umgebracht. Von den einst 456 Spielern bleibt am Ende nur ein Überlebender, der ein hohes Preisgeld gewinnt.

Durch den großen Erfolg der Serie sprach sie sich auch bei vielen Kindern und Jugendlichen herum. Dies ist aber sehr kritisch zu betrachten, wenn man bedenkt, dass sie eigentlich erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Zum einen könnte die Brutalität der Serie Kindern einen seelischen Schaden zufügen. Gleichzeitig wird dort Gewalt und Mobbing verharmlost. Nachdem die erste Staffel 2021 herausgekommen ist, häuften sich Fälle an Schulen und Kindergärten, in denen Kinder die brutalen Spiele der Serie nachstellten. Das bayerische Kultusministerium sah die Popularität der Serie damals mit Sorge.