Verstoß gegen Scharia: Öffentliche Prügelstrafe in Indonesien

17.7.2018, 12:02 Uhr

Unter den Verurteilten waren zwei Homosexuelle, die jeweils über 80 Schläge erhielten. Geschlagen wurden auch mehrere unverheiratete Paare, die in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten ausgetauscht hatten, sowie Menschen, die Alkohol verkauft und getrunken hatten.

Dabei hatten die Behörden zugesagt, dass die Prügelstrafe nicht mehr öffentlich vollzogen werden sollte. Nach Medienberichten feuerten Hunderte Schaulustige die Vollstrecker an, noch härter zuzuschlagen. Menschenrechtler fordern, diese entwürdigende Form der Bestrafung unverzüglich zu stoppen. In der islamisch-konservativen Provinz Aceh an der Nordwestspitze Sumatras wurde die islamische Rechtsprechung für bestimmte Vergehen 2001 eingeführt. Im Jahr 2005 hatte es die erste öffentliche Auspeitschung unter der Scharia gegeben.

Mit Prügel werden unter anderem Glücksspiel, Diebstahl, Homosexualität und Sex außerhalb der Ehe bestraft. Auch außerhalb Acehs haben fundamentalistische Strömungen in Indonesien Zulauf. 88 Prozent der 260 Millionen Indonesier bekennen sich zum Islam. Damit ist die südostasiatische Nation das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit.

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