Vorfall in Chemnitz mobilisierte mehr als 40.000 Menschen

27.10.2018, 15:36 Uhr
Rund 65.000 Menschen zog das #wirsindmehr-Konzert an - rund 40.000 Menschen protestierten zwischen August und Oktober auf den Straßen.

© Sebastian Willnow (dpa) Rund 65.000 Menschen zog das #wirsindmehr-Konzert an - rund 40.000 Menschen protestierten zwischen August und Oktober auf den Straßen.

Demnach fanden vom 26. August bis 12. Oktober in Chemnitz 18 Demonstrationen bezüglich des Todes des Stadtfestbesuchers statt, zu denen jeweils 100 bis 6000 Demonstranten kamen. Häufig war die rechtspopulistische Wählervereinigung Pro Chemnitz der Anmelder. Die Zahl umfasst aber auch Teilnehmer von Gegendemonstrationen.

Am 3. September hatte ein Konzert gegen rechte Gewalt und Rassismus in Chemnitz zudem rund 65.000 Besucher angezogen. Diese Veranstaltung mit dem Motto "#wirsindmehr" wurde in der Aufstellung nicht berücksichtigt. "Über 40.000 Teilnehmer an Demonstrationen im Kontext der Ereignisse Chemnitz zeigen das große Mobilisierungspotenzial rechtsextremer Kräfte", erklärte Mihalic.

Gleichzeitig liefere das Bundesamt für Verfassungsschutz weiterhin keinerlei Hintergründe zu Mobilisierungsstrategien und -formen in rechtsextremen Gruppierungen: "Der Rechtsextremismus wird bei der Gefahrenanalyse immer noch in mindestens leichtsinniger Weise vernachlässigt." In der Nacht zum 26. August war ein 35 Jahre alter Deutscher Opfer einer tödlichen Messerattacke geworden. Ein mutmaßlicher Täter stammt aus Syrien. Nach einem zweiten Tatverdächtigen wird noch gefahndet. Danach hatten auch Rechtsextreme in Chemnitz mobilgemacht.

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