Alte Achse durch Bhutan

Weltberühmter Panorama-Trail ist nach 60 Jahren wieder geöffnet

Andrea Munkert

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5.5.2024, 12:40 Uhr
Die Klosteranlage Tiger's Nest ist weltbekannt - sie liegt auf dem Trans Bhutan Trail.

© imago stock&people/imago/Danita Delimont Die Klosteranlage Tiger's Nest ist weltbekannt - sie liegt auf dem Trans Bhutan Trail.

Der uralte Trans Bhutan Trail schlängelt sich dramatisch über Bergpässe und durch einsame Täler. Neu kartiert und rundum restauriert steht der "Königsweg Bhutans" unerschrockenen Wanderern wieder offen und entwickelt sich zur großen Attraktion im Himalaya-Staat Bhutan.

Rund 60 Jahre hat es bis zur Wiedereröffnung gedauert, jetzt führt er wieder von West nach Ost. Früher waren Mönche, Händler und Pilger auf diesem Netz von Pfaden unterwegs.

Etwa 400 Kilometer führt der Pfad durch das buddhistisch geprägte Land Bhutan am Rande des Himalayas. Das atemberaubende Bergpanorama geht einher mit faszinierenden Kloster- und Tempelanlagen, darunter das weltberühmte Tiger's Nest.

Seit März 2022 hat der Pfad nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wieder geöffnet, doch es passierte wenig, denn Bhutan regelte die Maßnahmen der Corona-Pandemie bis einschließlich September 2022 strikt, riegelte sich ab.

Ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad: Touristen haben durch zahlreiche Städte, Urwälder und einen Nationalpark die Möglichkeit, in die entlegensten Teile des Königreiches vorzudringen und die Kultur des östlichen Himalaya-Gebiets ungefiltert zu erleben.

Früher eine wichtige Verkehrsroute

Den Trans Bhutan Trail soll es bereits vor 500 Jahren, also im 16. Jahrhundert, gegeben haben. Damals fungierte er als Pilgerweg – gläubige Buddhisten gelangten vom Osten zu den heiligen Stätten im Westen des Landes oder zogen weiter nach Tibet. Außerdem war der Trail einst Teil der alten Seidenstraße, eine der wichtigsten Handelsstraße zwischen Europa und Asien.

In den 1960er-Jahren wurden immer mehr Straßen in Bhutan gebaut, der Pfad wurde nach und nach irrelevanter. Brücken und Treppen verrotteten. Eine gemeinnützige Organisation namens "DeSuung" hat die Instandsetzung mithilfe von Spenden finanziert, freiwillige Forstarbeiter sind auch jetzt für die Wegefähigkeit zuständig. Die sogenannten "Wächter des Friedens" stehen in Bereitschaft, um Brände zu bekämpfen oder sich um die Folgen von Überschwemmungen zu kümmern.

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