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Er ist eine feste Größe im Berliner Clan-Milieu. Seit Jahren versuchen die Berliner Behörden Abdallah Abou-Chaker abzuschieben. Donnerstagnacht wurde das mehrfach vorbestrafte Mitglied einer Berliner Großfamilie festgenommen und in den Libanon ausgeflogen.
Wie die Bild berichtet, wurde Abdallah Abou-Chaker im Berliner Stadtteil Charlottenburg festgenommen. Der Zugriff erfolgte gegen 00.15 Uhr als das Clan-Mitglied vor die Tür eines Zocker-Cafés ging. Daraufhin sollen von allen Seiten mehrere Zivilfahrzeuge vorbeigefahren und schwerbewaffnete Polizisten ausgestiegen sein. Sie sollen den 40-Jährigen überwältigt und in ein Auto gezerrt haben. Wenige Stunden später soll Abou-Chaker bereits in Beirut angekommen sein. Auf Instagram hatte er immer wieder mit teuren Autos, Luxusuhren und Goldschmuck geprahlt.
Zuvor verbrachte er in Deutschland insgesamt zehn Jahre im Gefängnis, unter anderem wegen Körperverletzung, Drogenhandel, Zuhälterei und räuberischer Erpressung. Anfang des Jahres saß er zudem wegen Vergewaltigungsvorwürfen und des Verdachts der Zwangsprostitution in Untersuchungshaft, kam aber bald wieder frei. Die Behörden versuchten bereits seit Jahren vergeblich, Abou-Chaker abzuschieben, denn seine Staatsangehörigkeit galt lange als „ungeklärt“, weswegen der Libanon die Aufnahme verweigerte.
Doch das hat sich offenbar nun geändert. Wie der Stern berichtet, gehen Insider davon aus, dass nun auch zwei jüngere Brüder des Clan-Mitglieds abgeschoben werden könnten. Sie wurden im November letzten Jahres wegen Betrugs zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der Abou-Chaker-Kreis reagiert mit Unverständnis auf die Abschiebung, wie die Bild berichtet: „Abdallah ist ein staatenloser Palästinenser und hatte gerade eine zweijährige Duldung bekommen. Wir verstehen das nicht.“