AKK will keine Kanzlerkandidatin werden: So reagieren die Politiker der Region

10.2.2020, 16:16 Uhr
"Wir müssen stärker sein, als wir es gerade sind": Annegret Kramp-Karrenbauer verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur und will auch den Vorsitz bald abgeben. Wir haben die Stimmen der Politiker aus der Region zum Beben in der Union gesammelt.
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"Wir müssen stärker sein, als wir es gerade sind": Annegret Kramp-Karrenbauer verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur und will auch den Vorsitz bald abgeben. Wir haben die Stimmen der Politiker aus der Region zum Beben in der Union gesammelt. © Bernd von Jutrczenka, dpa

"Ich habe großen Respekt für die Entscheidung von Annegret Kramp-Karrenbauer - auch, wenn es mir leid tut. Denn wir arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen. Aber es ist jetzt notwendig, die inhaltliche und personelle Aufstellung der CDU grundsätzlich zu klären."
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Bayerischer Ministerpräsident Markus Söder

"Ich habe großen Respekt für die Entscheidung von Annegret Kramp-Karrenbauer - auch, wenn es mir leid tut. Denn wir arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen. Aber es ist jetzt notwendig, die inhaltliche und personelle Aufstellung der CDU grundsätzlich zu klären." © Peter Kneffel, dpa

"Mit großem Respekt und Anerkennung nehme ich Annegret Kramp-Karrenbauers Entscheidung zur Kenntnis. Sie läßt ihre Partei nicht einfach im Stich, sondern will einen geordneten Übergang organisieren. Dabei gilt es in der Tat das Verhältnis zu allen Feinden der Demokratie von links und rechts zu klären. Hier liegt die große Zukunftsfrage auch der CDU."
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CSU-Innenpolitiker Michael Frieser

"Mit großem Respekt und Anerkennung nehme ich Annegret Kramp-Karrenbauers Entscheidung zur Kenntnis. Sie läßt ihre Partei nicht einfach im Stich, sondern will einen geordneten Übergang organisieren. Dabei gilt es in der Tat das Verhältnis zu allen Feinden der Demokratie von links und rechts zu klären. Hier liegt die große Zukunftsfrage auch der CDU."

"Der Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer zeigt, wie chaotisch die Zustände in der Union inzwischen sind. Die CDU muss sich nun rasch sortieren und vor allem klar vom rechten Rand abgrenzen. In die Neuaufstellung mischen wir Grünen uns nicht von der Seitenlinie ein. Wir machen weiter eigenständige, verlässliche Politik und stehen für mehr Klimaschutz, den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft und eine offene Gesellschaft."
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Uwe Kekeritz, Grünen-Direktkandidat im Wahlkreis Fürth

"Der Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer zeigt, wie chaotisch die Zustände in der Union inzwischen sind. Die CDU muss sich nun rasch sortieren und vor allem klar vom rechten Rand abgrenzen. In die Neuaufstellung mischen wir Grünen uns nicht von der Seitenlinie ein. Wir machen weiter eigenständige, verlässliche Politik und stehen für mehr Klimaschutz, den sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft und eine offene Gesellschaft." © Hans-Joachim Winckler

Man hat schon in den letzten Wochen einen massiven Autoritätsverlust bei ihr festgestellt. Das war die logische Konsequenz aus ihrem schwachen Start. Die CDU wird einen neuen Vorsitzenden wählen, das hat jetzt nur marginalen Einfluss auf das Tagesgeschäft der Großen Koalition.
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Andreas Schwarz, SPD-Bundestagsabgeordneter für die Regionen Bamberg, Forchheim und Coburg

Man hat schon in den letzten Wochen einen massiven Autoritätsverlust bei ihr festgestellt. Das war die logische Konsequenz aus ihrem schwachen Start. Die CDU wird einen neuen Vorsitzenden wählen, das hat jetzt nur marginalen Einfluss auf das Tagesgeschäft der Großen Koalition. © Privat

Annegret Kramp-Karrenbauer hat in der Causa Thüringen Fehler gemacht. Ebenso haben sich jedoch die Herren Lindner, Kubicki, Kemmerich, Mohring und andere falsch verhalten. Daher stellt sich mir persönlich die Frage, wie nun ausgerechnet der Rückzug von Frau Kramp-Karrenbauer in der verfahrenen Lage helfen soll.
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Lisa Badum, Direktkandidatin von Bündnis90/Die Grünen für den Bundestagswahlkreis Bamberg/Forchheim

Annegret Kramp-Karrenbauer hat in der Causa Thüringen Fehler gemacht. Ebenso haben sich jedoch die Herren Lindner, Kubicki, Kemmerich, Mohring und andere falsch verhalten. Daher stellt sich mir persönlich die Frage, wie nun ausgerechnet der Rückzug von Frau Kramp-Karrenbauer in der verfahrenen Lage helfen soll. © Lisa Badum

Für Insider war die jüngste Entwicklung so überraschend nicht. Die Zustimmung für die CDU-Vorsitzende an der Basis und in Meinungsumfragen war minimal. Das Agieren in Thüringen hat nicht von besonderer Führungsstärke gezeugt. Ich hoffe, dass die CSU nicht in das Schicksal wie die SPD gerät. Die Menschen wollen Berechenbarkeit und Stabilität.
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Neumarkts Bundespolitiker, MdB Alois Karl

Für Insider war die jüngste Entwicklung so überraschend nicht. Die Zustimmung für die CDU-Vorsitzende an der Basis und in Meinungsumfragen war minimal. Das Agieren in Thüringen hat nicht von besonderer Führungsstärke gezeugt. Ich hoffe, dass die CSU nicht in das Schicksal wie die SPD gerät. Die Menschen wollen Berechenbarkeit und Stabilität. © abgeordnete

"Ich würde darauf pochen, dass der oder die CDU-Vorsitzende nicht automatisch auch Kanzlerkandidat sein wird. Sprich: Es muss eine Diskussion darüber geben, welche Rolle die CSU bei der Auswahl eines Bewerbers spielt. Die Rücktrittsankündigungen von Annegret Kramp-Karrenbauer sind bedauerlich. Unter ihrer Regie ist das Verhältnis der beiden Schwesternparteien besser geworden. Es darf nun keine Hängepartie geben, schnellstmöglich muss das Personaltableau der CDU geklärt werden."
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CSU-Stadtverbandsvorsitzende Marco Gmelch, Neumarkt

"Ich würde darauf pochen, dass der oder die CDU-Vorsitzende nicht automatisch auch Kanzlerkandidat sein wird. Sprich: Es muss eine Diskussion darüber geben, welche Rolle die CSU bei der Auswahl eines Bewerbers spielt. Die Rücktrittsankündigungen von Annegret Kramp-Karrenbauer sind bedauerlich. Unter ihrer Regie ist das Verhältnis der beiden Schwesternparteien besser geworden. Es darf nun keine Hängepartie geben, schnellstmöglich muss das Personaltableau der CDU geklärt werden." © Privat

"Ich hoffe, dass Markus Söder trotzdem in Bayern bleibt. Für mich war klar, dass es bei der CDU nicht so weitergehen konnte. Zu viele Stimmen haben sich in der Partei zu Wort gemeldet. Dennoch habe ich die Rückzugsankündigung der CDU-Vorsitzenden zum jetztigen Zeitpunkt nicht erwartet."
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Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion in Neumarkt, Markus Ochsenkühn

"Ich hoffe, dass Markus Söder trotzdem in Bayern bleibt. Für mich war klar, dass es bei der CDU nicht so weitergehen konnte. Zu viele Stimmen haben sich in der Partei zu Wort gemeldet. Dennoch habe ich die Rückzugsankündigung der CDU-Vorsitzenden zum jetztigen Zeitpunkt nicht erwartet." © Günter Distler

"Von meiner Seite her war der Schritt nicht notwendig. Schließlich hat die CDU-Chefin mit ihrer Ansage, keinerlei Zusammenarbeit mit Rechts- und Linksextremisten für ihre Partei zuzulassen, eine glasklare Haltung formuliert.  Es beunruhigt mich deshalb sehr, dass sich Kramp-Karrenbauer offenbar von Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur zurückzieht, weil es darüber in der CDU-Spitze unterschiedliche Meinungen gibt."
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CSU-Kreisvorsitzende und stellvertretende Fraktionschefin Alexandra Wunderlich

"Von meiner Seite her war der Schritt nicht notwendig. Schließlich hat die CDU-Chefin mit ihrer Ansage, keinerlei Zusammenarbeit mit Rechts- und Linksextremisten für ihre Partei zuzulassen, eine glasklare Haltung formuliert. Es beunruhigt mich deshalb sehr, dass sich Kramp-Karrenbauer offenbar von Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur zurückzieht, weil es darüber in der CDU-Spitze unterschiedliche Meinungen gibt."

"Die Vorgänge in Erfurt sind zurzeit ein Thema im Erlanger Wahlkampf. Manche können die Aufregung darüber nicht verstehen. Dann muss man ihnen erklären, dass es schwer ist, wenn man politisch vorher etwas anderes sagt, als man dann tatsächlich macht. Befürchtungen aber, das Hin und Her im Nachbar-Freistaat könnte negative Auswirkungen für die CSU bei der Kommunalwahl im März nach sich ziehen, habe ich nicht. Den meisten geht es um die Probleme vor Ort — und da stellen wir Wohnungsbau, StuB oder das Kita-Angebot ins Zentrum unseres Wahlkampfes."
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Jörg Volleth, CSU-Fraktionsvorsitzender und OB-Herausforderer

"Die Vorgänge in Erfurt sind zurzeit ein Thema im Erlanger Wahlkampf. Manche können die Aufregung darüber nicht verstehen. Dann muss man ihnen erklären, dass es schwer ist, wenn man politisch vorher etwas anderes sagt, als man dann tatsächlich macht. Befürchtungen aber, das Hin und Her im Nachbar-Freistaat könnte negative Auswirkungen für die CSU bei der Kommunalwahl im März nach sich ziehen, habe ich nicht. Den meisten geht es um die Probleme vor Ort — und da stellen wir Wohnungsbau, StuB oder das Kita-Angebot ins Zentrum unseres Wahlkampfes." © David Hartfiel

"Ich verfolge die Geschehnisse mit Sorge. Wir in der SPD haben eine klare Haltung: Keine Regierung in Deutschland darf von einer rechtspopulistischen Partei wie der AfD abhängen. Die FDP und die CDU haben in Thüringen diesen Grundkonsens verlassen. Die CDU muss ihr Verhältnis nach rechts außen dringend klären. Der Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer ist respektabel, er zeigt aber auch die innerparteiliche Zerrissenheit in der Union. Die SPD ist sich der Verantwortung für die Stabilität des Landes sehr bewusst: Es geht nicht um Personen, sondern um unsere Demokratie und eine handlungsfähige und verlässliche Regierung."
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Carsten Träger, Bundestagsabgeordneter Fürth (SPD)

"Ich verfolge die Geschehnisse mit Sorge. Wir in der SPD haben eine klare Haltung: Keine Regierung in Deutschland darf von einer rechtspopulistischen Partei wie der AfD abhängen. Die FDP und die CDU haben in Thüringen diesen Grundkonsens verlassen. Die CDU muss ihr Verhältnis nach rechts außen dringend klären. Der Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer ist respektabel, er zeigt aber auch die innerparteiliche Zerrissenheit in der Union. Die SPD ist sich der Verantwortung für die Stabilität des Landes sehr bewusst: Es geht nicht um Personen, sondern um unsere Demokratie und eine handlungsfähige und verlässliche Regierung." © Edgar Pfrogner

"Persönlich und menschlich bedaure ich den Rücktritt sehr. Jetzt heißt es für die gesamte Unionsfamilie: Ärmel hochkrempeln und an einer klaren Programmatik arbeiten. Die Menschen erwarten von uns zu Recht eine klare Haltung für Demokratie und Freiheit in der politischen Mitte und ein Konzept für die wirklichen Probleme in unserem Land. Deutschland ist unter der unionsgeführten Bundesregierung gut aufgestellt, jetzt müssen wir die Weichen für die Zukunft stellen. Die CSU steht konstruktiv zur Verfügung."
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Christian Schmidt, Bundestagsabgeordneter Fürth (CSU)

"Persönlich und menschlich bedaure ich den Rücktritt sehr. Jetzt heißt es für die gesamte Unionsfamilie: Ärmel hochkrempeln und an einer klaren Programmatik arbeiten. Die Menschen erwarten von uns zu Recht eine klare Haltung für Demokratie und Freiheit in der politischen Mitte und ein Konzept für die wirklichen Probleme in unserem Land. Deutschland ist unter der unionsgeführten Bundesregierung gut aufgestellt, jetzt müssen wir die Weichen für die Zukunft stellen. Die CSU steht konstruktiv zur Verfügung." © dpa

"Der Rücktritt kam für mich sehr überraschend. Die Unionsparteien stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, möglichst schnell eine starke Politiker-Persönlichkeit zu finden beziehungsweise aufzubauen, die die Union in die nächste Bundestagswahl führt."
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Bayreuther CSU-Abgeordnete Silke Launert

"Der Rücktritt kam für mich sehr überraschend. Die Unionsparteien stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, möglichst schnell eine starke Politiker-Persönlichkeit zu finden beziehungsweise aufzubauen, die die Union in die nächste Bundestagswahl führt." © Roland-Gilbert Huber-Altjohann