Impf-Priorisierung

Aufgabe der Priorisierung in Impfzentren? Minister ist skeptisch

20.5.2021, 13:56 Uhr
40 Prozent der Bürger Bayerns sind erstgeimpft und elf Prozent haben die volle Immunisierung durch zwei Impfungen erhalten.

© Jörg Carstensen, NN 40 Prozent der Bürger Bayerns sind erstgeimpft und elf Prozent haben die volle Immunisierung durch zwei Impfungen erhalten.

Es sei ein "gutes Signal", dass 40 Prozent der Bürger Bayerns erstgeimpft seien und elf Prozent volle Immunisierung durch zwei Impfungen erhalten hätten, sagte Holetschek. Gleichzeitig musste der Minister einräumen, dass Impfstoff noch immer nicht "in genügendem Maße" verfügbar seien. Am vergangenen Mittwoch wurden die Erstimpfungen in den Impfzentren weitgehend gestoppt, weil Impfstoff für die anfallenden Zweitimpfungen vorgehalten werden muss. Erstimpfungen müssten jetzt die Hausärzte vornehmen, die sich auch nicht an eine Impfreihenfolge halten müssen.


Behauptungen, dass auch zum Höhepunkt der Pandemie zahlreiche Intensivbetten in den Krankenhäusern nicht belegt gewesen seien, wies Holetschek zurück. Die Belastung sei sehr hoch gewesen und das Klinikpersonal habe "bis zum Limit" gearbeitet. Zahlen nannte Holetschek jedoch nicht.


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Holetschek sagte zu, sich um die besonderen Impfprobleme in Reha-Einrichtungen zu kümmern. Der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Rinderspacher hatte darauf hingewiesen, dass Menschen, die in solche Einrichtungen eingewiesen seien, trotz zum Teil hoher gesundheitlicher Risiken keine Impfungen erhielten. Die Impfbürokratie bestehe darauf, dass Erst- und Zweitimpfungen in derselben Klink verabreicht werden, was aber in der Regel nicht zu organisieren sei. Außerdem berufe man sich auf das "Wohnortprinzip".


Nach Angaben von Bayerns Wirtschafts-Staatssekretär Roland Weigert (Freie Wähler) haben sich die Preise für bestimmte Rohstoffe und Vorprodukte im Zuge der Pandemie mehr als verdoppelt. Das betreffe Stahl, aber auch Kunststoffe. Die Engpässe auf dem Holzmarkt könnten nach Angaben Weigerst behoben werden, wenn die Erzeugerprämie angehoben würden. Bei einem Preis um die 90 Euro je Festmeter hielten es die Kleinwaldbesitzer nicht für wirtschaftlich, Holz zu verkaufen.

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