Bericht: Lkw-Fahrer erlitt Kopfschuss Stunden vor Anschlag

27.12.2016, 11:45 Uhr
Vorbereitung, Tathergang, Flucht: Auch eine Woche nach dem Lastwagen-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt sind viele wichtige Fragen noch immer unbeantwortet.

© Paul Zinken/dpa Vorbereitung, Tathergang, Flucht: Auch eine Woche nach dem Lastwagen-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt sind viele wichtige Fragen noch immer unbeantwortet.

Der polnische Lkw-Fahrer, der nach dem Attentat tot auf dem Beifahrersitz gefunden wurde, hatte nach Bild-Informationen schon Stunden vor der Tat einen Kopfschuss erlitten. Bislang wurde vermutet, dass der Mann noch kurz vor dem Anschlag mit dem Attentäter im Führerhaus gekämpft hatte. Weiter unklar ist, wie sich der mutmaßliche Täter Anis Amri nach dem Anschlag über Lyon nach Italien absetzen konnte und ob er Teil eines terroristischen Netzwerks war.

Der Tunesier war am vergangenen Freitag in Mailand bei einer Kontrolle von einem Polizisten erschossen worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte Amri, der den Behörden als "Gefährder" bekannt war, am 19. Dezember einen schweren Lastwagen entführt und gegen 20 Uhr auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Auf dem Markt wurden elf Menschen getötet, der polnische Lastwagenfahrer wurde tot auf dem Beifahrersitz entdeckt.

Die abschließenden Obduktionsergebnisse hätten ergeben, dass der 37-jährige Familienvater am Tag des Anschlags schon zwischen 16.30 und 17.30 Uhr einen Kopfschuss erlitten und viel Blut verloren habe, berichtete die Bild am Montagabend online.

Möglich sei, dass er zum Zeitpunkt des Anschlags noch gelebt habe. Nach Angaben des Spediteurs war er am Montag etwa ab 16 Uhr telefonisch nicht mehr erreichbar gewesen.

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