Biontech-Impfstoff hochwirksam - Sind Geimpfte nicht mehr ansteckend?

21.2.2021, 10:43 Uhr
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist nach einer ersten Studies aus Israel hochwirksam.

© imago images/Italy Photo Press Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist nach einer ersten Studies aus Israel hochwirksam.

Das geht aus Daten hervor, die das Ministerium am Sonntag veröffentlichte. Israel hatte am 19. Dezember begonnen, den Impfstoff zu verabreichen. Die Daten reichen bis zum 13. Februar.

Demnach wurde eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent verhindert, zu 98 Prozent das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod. Gemessen wurde der Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs 14 Tage nach der zweiten Impfung. Das Ministerium verglich die Erkrankungs- und Sterberaten zwischen denen, die geimpft worden waren und jenen, die nicht geimpft wurden.

Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch sagte dem Armeesender am Sonntag, die Daten seien mit Vorsicht zu genießen: "Wir wissen noch nicht genug über Infektionen, das ist der große Unbekannte." Es sei klar, dass die Impfung schwere Krankheitsverläufe verhindere. "Ich weiß aber nicht, in wieweit sie verhindert, dass Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben." Er hoffe, dass man in den kommenden Wochen mehr darüber herausfinden werde.

Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy, sagte, die Daten zeigten einen signifikanten Rückgang der Krankheits- und Todesfälle. "Wir sind das erste Land der Welt, das die Wirkung des Corona-Impfstoffs in der realen klinischen Welt nachweisen konnte."

Studie: Impfung schützt vor Weitergabe des Coronavirus

Laut einer Studie, die bisher unveröffentlicht ist und im Auftrag des israelischen Gesundheitsministeriums und des Herstellers Pfizer entstand, sollen Impfungen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff aber vor einer nachweisbaren Infektion mit dem Coronavirus schützen, berichtete die Bild-Zeitung am Sonntag. Nach deren Informationen wurde die Studie von der Nachrichtenseite Ynet geleakt. Die "sterile Immunität" bedeute, dass Geimpfte weder an Sars-Cov-2 erkranken, noch das Virus an andere Menschen weitergeben.

Lauterbach: Rückkehr zu normalem Leben möglich

Karl Lauterbach sagte dazu gegenüber der Bild-Zeitung: "Diese Auswertungen sind von großer Bedeutung. Sie sind der erste klare Hinweis darauf, dass man sich nach der Impfung nicht ansteckt und auch nicht ansteckend ist". Eine Herdenimmunität und die "Rückkehr zum normalen Leben" seien damit tatsächlich möglich, so der SPD-Gesundheitsexperte gegenüber der Bild. "Zumindest deuten das die Ergebnisse mit Biontech zum jetzigen Zeitpunkt an“, so der Epidemiologe.

Pfizer empfiehlt einen Impfabstand von drei bis vier Wochen. Frühere Analysen hatten dem Impfstoff eine hohe Wirksamkeit von 95 Prozent hinsichtlich der Verhinderung symptomatischer Infektionen eine Woche nach der zweiten Impfung bescheinigt. Das bedeutet, dass unter den Probanden der geimpften Gruppe 95 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe.

Die Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern gilt als Vorreiter. Die Regierung will bis Ende März allen Bewohnern des Landes eine Impfung anbieten, die älter als 16 Jahre sind.

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