Britischer Verteidigungsminister: Militärschlag war erfolgreich

14.4.2018, 10:03 Uhr
Rauch steigt nach dem Einschlag einer Rakete der syrischen Armee über Duma auf.

© Ammar Safarjalani/XinHua (dpa) Rauch steigt nach dem Einschlag einer Rakete der syrischen Armee über Duma auf.

Angesichts der leidenden unschuldigen Männer, Frauen und Kinder habe gehandelt werden müssen, sagte der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson dem Sender BBC. Alle an dem Militärschlag beteiligten Soldaten seien gesund zurückgekommen. Großbritannien, die USA und Frankreich hatten den Angriff wenige Stunden zuvor gemeinsam vorgenommen. Vier britische Kampfflugzeuge beschossen eine Militäreinrichtung nahe Homs mit Marschflugkörpern. Es soll sich dabei um ein Lager für Chemiewaffen handeln. 

Frankreich nannte den militärischen Angriff auf syrische Einrichtungen rechtmäßig. "Dieses Vorgehen ist proportioniert und gezielt", sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian in Paris. Es richte sich nicht gegen die Verbündeten Syriens – dies sind Russland und Iran – und auch nicht gegen die Zivilbevölkerung. Frankreich könne den Einsatz chemischer Waffen nicht hinnehmen, sagte Staatspräsident Emmanuel Macron. Sie stellten eine Gefahr für das syrische Volk und "unsere gemeinsame Sicherheit" dar. Er habe deshalb den Streitkräften den Befehl zum Eingreifen gegeben.

 Frankreich forderte einen "Krisenausstiegsplan" für Syrien . "Wir sind bereit, ab sofort mit allen Ländern daran zu arbeiten, die dazu beitragen möchten", sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian. Er erneuerte auch die Forderung nach einer Waffenruhe im ganzen Land und einem humanitären Zugang, um Hilfe für die Zivilbevölkerung zu ermöglichen.

"Nicht schweigend zusehen, während er Kinder ermordet"

Israel äußerte Verständnis für den Angriff der Westmächte auf Syrien. „Im vergangenen Jahr hat US-Präsident (Donald) Trump klargemacht, dass der Einsatz von Chemiewaffen das Überschreiten einer roten Linie bedeutet“, sagte ein ranghoher israelischer Repräsentant. "Syrien begeht weiterhin mörderische Taten und bietet die Basis für andere Aktionen auch des Irans, die sein Land, seine Truppen und seine Führung in Gefahr bringen", sagte er.

Der israelische Oppositionspolitiker Jair Lapid lobte die Westmächte für denn Angriff. „Obwohl es nur ein Angriff von begrenztem Umfang ist, sendet die zivilisierte Welt (dem syrischen Machthaber Baschar) al-Assad eine klare Botschaft, dass sie nicht schweigend zusehen wird, während er Kinder ermordet“, sagte Lapid. „Der wahre Test ist nun, ob die Koalition dazu in der Lage sein wird, den militärischen und diplomatischen Druck auf den Diktator von Damaskus aufrechtzuerhalten.“ 

Russlands Präsident Wladimir Putin hat unterdessen wegen des Angriffs der Westmächte auf syrische Einrichtungen eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert. Der Angriff werde auf das Schärfste verurteilt, teilte der Kreml in Moskau mit.

 

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