Bundeswehr fehlen 75 Waffen und 57.000 Schuss Munition

24.5.2018, 11:36 Uhr
Laut einer Liste des Verteidigungsministeriums verschwanden seit 2010 Zehntausende Schuss Munition aus den Beständen der Bundeswehr.

© dpa Laut einer Liste des Verteidigungsministeriums verschwanden seit 2010 Zehntausende Schuss Munition aus den Beständen der Bundeswehr.

Außerdem seien fast 57.000 Schuss Munition entwendet worden, berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel unter Berufung auf eine als vertraulich eingestufte Liste des Verteidigungsministeriums. Von dem Verlust betroffen sind demnach alle bei der Bundeswehr eingesetzten Waffentypen, darunter das Standard-Sturmgewehr G36 (10 Stück), das schwere Maschinengewehr MG3 (6), G3-Gewehre (13), Pistolen vom Typ P7 und P8 (insgesamt 19) sowie die jeweilige Munition für diese Waffen.

Vier Soldaten Mitglieder der Identitären Bewegung

Die Grünen-Abgeordneten Irene Mihalic und Konstantin von Notz fragten diese Zahlen laut dem Bericht in einer Kleinen Parlamentsanfrage ab. Die Bundeswehr stufte die Liste laut Spiegel als Verschlusssache ein. Die Zahlen der entwendeten Waffen müssten geheim gehalten werden, weil sie "einen Vertrauensverlust in die Funktionsfähigkeit der Bundeswehr" verursachen könnten.

Die Papiere enthalten laut Spiegel außerdem neue Zahlen über Soldaten, die der rechtsgerichteten "Identitären Bewegung" angehören. Demnach wurden 2017 drei Soldaten und 2018 ein weiterer Soldat als Anhänger dieser Bewegung identifiziert und aus der Truppe entfernt. In drei weiteren Fällen sei der Verdacht bis zum Ausscheiden aus der Truppe nicht zweifelsfrei ausgeräumt worden.

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