Cohen vor dem US-Kongress: "Trump ist Rassist und Betrüger"

27.2.2019, 17:06 Uhr
Cohen vor dem US-Kongress:

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Trump habe ihn nicht direkt zur Lüge angewiesen, so arbeite er nicht, sagte Cohen am Mittwoch vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses. Er erklärte aber, dass Trumps persönliche Anwälte seine Erklärung vor dem Kongress über den Zeitrahmen des Bauprojekts überprüft und geändert hätten, bevor er sie abgegeben habe.

Cohen sagte zudem, während des Wahlkampfes habe Trump ihm in die Augen geschaut und gesagt, es gebe kein Russland-Geschäft, obwohl die Verhandlungen noch liefen. Dann sei er rausgegangen und habe das amerikanische Volk belogen, indem er dasselbe gesagt habe. "Er hat mir auf seine Art gesagt, dass ich lügen soll." Cohen erklärte, Trump habe die Unwahrheit gesagt, weil er niemals davon ausgegangen sei, dass er die Wahl gewinnen werde.

In dem Fall geht es um den geplanten Bau eines Trump-Towers in Moskau, der letztlich nicht zustande kam. Cohen hatte zunächst erklärt, die Pläne seien im Januar 2016 aufgegeben worden. Später räumte er unter anderem ein, noch bis ungefähr Juni 2016 versucht zu haben, eine Genehmigung der russischen Behörden für das Projekt zu erhalten. Er sagte, er habe gelogen, um Trump zu schützen. Das Nachrichtenportal "Buzzfeed" hatte im Januar berichtet, Trump habe ihn dazu angewiesen. Das Büro von Sonderermittler Robert Mueller erklärte aber wenig später, die Darstellung von "Buzzfeed" enthalte Fehler.


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Für den US-Präsidenten hat Cohen, der mehr als ein Jahrzehnt für Trump gearbeitet hat und eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Politiker ist, harsche Worte übrig.  "Er ist ein Rassist. Er ist ein Hochstapler. Und er ist ein Betrüger." Cohen hat sich von Trump inzwischen abgewendet und ihn mit Aussagen vor Gericht in Bedrängnis gebracht. Trump wirft ihm vor, zu lügen.

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