Corona: Erstmals mehr als 10.000 Fälle in Deutschland an einem Tag

22.10.2020, 15:09 Uhr
Corona-Test per Rachenabstrich: In Deutschland sind binnen eines Tages so viele Neuinfektionen wie nie zuvor festgestellt worden.

© Tim Wegner, epd Corona-Test per Rachenabstrich: In Deutschland sind binnen eines Tages so viele Neuinfektionen wie nie zuvor festgestellt worden.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Deutschland binnen eines Tages hat erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen 11.287 neue Fälle. Der bisherige Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland war am Samstag mit 7830 Neuinfektionen erreicht worden.


Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreichen neuen Rekordwert


RKI-Präsident Lothar Wieler appellierte angesichts der sich schnell zuspitzenden Infektionslage an die Menschen in Deutschland, unbedingt die Corona-Regeln einzuhalten. Er warnte, es sei inzwischen möglich, dass sich das Coronavirus regional unkontrolliert ausbreiten könne. Das Infektionsgeschehen steigere sich drastisch. Es müsse davon ausgegangen werden, dass es wieder mehr schwere Fälle und Tote geben werde.

Unbedingt Maske tragen

Um die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen, seien Abstand halten, Hygienemaßnahmen und wo nötig das Tragen von Mund-Nase-Masken sowie Lüften, unbedingt zu beherzigen. Wieler empfahl, "in den Bereichen, wo Menschen zusammenkommen, insbesondere in Innenräumen, ganz klar", eine Maske zu tragen. Corona-Ansteckungen in Verkehrsmitteln oder nach Übernachtungen spielten keine so große Rolle oder kämen eher selten vor, berichtete Wieler. In privaten Haushalten nehme die Anzahl der Ausbrüche allerdings deutlich zu. "Ansteckungen in Schulen (...) sind zwar bisher nicht sehr häufig und wesentlich seltener, als wir das zum Beispiel von Influenza-Ausbrüchen kennen, aber klar ist, je stärker die Fallzahlen steigen, desto höher werden auch Schulen betroffen sein."

Am Donnerstag vergangener Woche waren mit 6638 Fällen erstmals mehr Neuinfektionen als im Frühjahr gemeldet worden. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühling vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.


Corona in der Region: Das ist der aktuelle Stand


Nach der Corona-Infektion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werden nun die Testergebnisse anderer Regierungsmitglieder erwartet. Wie es heißt, sollen sich alle testen lassen, die mit ihm am Mittwoch an der wöchentlichen Kabinettssitzung im Kanzleramt teilgenommen hatten. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) war bereits wenig später mit einem Schnelltest negativ getestet worden.

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