Corona-Impfstoff: Spahn will schnellen Vertrag mit Biontech-Pfizer

10.11.2020, 07:07 Uhr
 Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten am Montag als erste westliche Hersteller vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung entscheidenden Impfstoff-Studie veröffentlicht

© imago images/Political-Moments  Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten am Montag als erste westliche Hersteller vielversprechende Ergebnisse einer für die Zulassung entscheidenden Impfstoff-Studie veröffentlicht

Es gebe bisher einen Vorvertrag, aber keinen Abschluss, kritisierte Bundesgesundheitsminister Spahn am Montagabend im heute journal des ZDF. Auch wenn viele rechtliche Fragen zu klären seien - es gehe auch um Geschwindigkeit.

"Ich möchte vor allem, dass wir in den nächsten Tagen zu einem Abschluss kommen als Europäische Union. Ich könnte es als deutscher Gesundheitsminister jedenfalls schwer erklären, wenn in anderen Regionen der Welt ein in Deutschland produzierter Impfstoff schneller verimpft würde als in Deutschland selbst", betonte der Minister. Deshalb dringe er "sehr sehr stark darauf", dass man jetzt endlich zu einem Ergebnis komme.


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Die EU-Kommission verhandelt bereits seit einiger Zeit mit Biontech/Pfizer über einen Rahmenvertrag zur Lieferung des Impfstoffs an alle EU-Staaten. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb am Montagnachmittag auf Twitter, man werde bald einen Vertrag über bis zu 300 Millionen Impfdosen abschließen. Von der EU-Kommission unterzeichnet sind bisher Rahmenverträge mit den Pharmafirmen Johnson&Johnson, Astrazeneca und Sanofi-GSK.

Als erste westliche Hersteller hatten Biontech und Pfizer am Montag vielversprechende Ergebnisse veröffentlicht. Demnach bietet ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. Die Unternehmen wollen voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen. Spahn geht von einer parallelen Beantragung der Zulassung bei FDA und der europäischen Arzneimittelbehörde EMA aus.

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