Corona-Pandemie: Ist das Schlimmste vorüber?

Nürnberg - "Wir sind fast auf der Zielgeraden". Dieser bemerkenswerte Satz fiel jüngst in der Talkshow von Maybrit Illner, die Experten zum Thema Corona und Pandemie geladen hatte. Ist das wirklich so? Ist das Schlimmste vorbei?

Bei Maybrit Illner diskutierte gestern Abend neben bekannten Gästen wie SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und Schauspieler Jan Joesf Liefers auch Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, mit. Zum Schluss der Sendung sagte sie einen Satz, der aufhorchen ließ: Man sei fast auf der Zielgeraden, so die Einschätzung der Vorsitzenden.

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Ein Satz, der Hoffnung verbreitet. Immerhin: Die Bettenbelegung in den Krankenhäusern mit Coronapatienten ist seit Monaten stabil. Kürzlich meldete zudem das Robert-Koch-Institut (RKI), dass die Impfquote wohl höher sei, als zunächst angenommen. Teichert erklärte dies mit den offenbar fehlenden Impfdaten von Haus- und Betriebsärzten. Bis zu fünf Prozent mehr Geimpfte könnte es demnach in Deutschland geben.

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Dennoch kam die Experten-Runde unterm Strich zu dem Schluss, dass ein Freedom Day, wie er im Juli in Großbritannien gefeiert wurde, in Deutschland zu früh käme. "Wir sind noch immer nicht da, wo es möglich wäre", so Karl Lauterbach. Allerdings gab Jan Josef Liefers zu Bedenken, dass eine Exit-Strategie nötig wäre.

"Nicht ethisch vertretbar"

In den vergangenen Wochen wurde immer wieder diskutiert, ob und wann die Corona-Beschränkungen in Deutschland fallen gelassen werden. Ein Vorstoß kam von Kassenärztechef Andreas Gassen, der forderte, zum 30. Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben. Karl Lauterbach hielt sofort dagegen; das sei für ihn "nicht ethisch vertretbar". Die Welle der Pandemie, die dann käme, wäre zu groß, warnte der SPD-Politiker. Besser wäre eine Öffnung, wenn 85 Prozent geimpft seien. Bis dahin sollte die 2G-Regel gelte, also der Zugang zu Restaurants, Kino oder Schwimmbäder nur für Geimpfte oder Genesene.