Corona-Warn-App soll besser werden: Lokale Infos für jeden Ort

14.12.2020, 13:45 Uhr
Warn-App NINA soll besser werden und mehr Informationen geben.

© Marijan Murat, dpa Warn-App NINA soll besser werden und mehr Informationen geben.

Selbst regeltreue Bürger blicken langsam nicht mehr durch, wo sie wann Maske tragen und wie viele Menschen aus wie vielen Haushalten sie wo treffen dürfen. Die staatliche Warn-App NINA soll deshalb von dieser Woche auch lokale Daten zu Corona-Infektionszahlen und den jeweiligen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vor Ort liefern.

"Der Informationsbedarf der Menschen in Deutschland ist in Corona-Zeiten natürlich enorm", sagte der Präsident des in Bonn beheimateten Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig herrsche oft eine große Verunsicherung darüber, welche Regeln aktuell an dem Ort gelten, an dem man sich gerade aufhält.


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Das müsse sich dringend ändern, betonte Schuster, der die Leitung der Behörde am 10. November übernommen hatte. Ihm sei daher wichtig gewesen, "dass dieses Update jetzt noch rechtzeitig vor den Weihnachtstagen kommt, an denen wahrscheinlich mehr Menschen als zuletzt einen Ortswechsel vornehmen werden, etwa um die Eltern zu besuchen".

Im Laufe des Monats Januar sollen dann auch für jede Region Informationen zum Thema Impfung bereitgestellt werden. Schuster sagte: "Mein Ziel ist es außerdem, in der App demnächst in einfach verständlicher Form die Einreise- und Quarantänebestimmungen der jeweiligen Bundesländer nach einem Aufenthalt im Ausland für den jeweiligen Ort abrufbar zu machen."

Regelungen kompliziert

Denn auch die sind ziemlich komplex und zum Teil sehr unterschiedlich. Beispielsweise ist in Nordrhein-Westfalen jeder, der sich "im Grenzverkehr mit den Niederlanden, Belgien und Luxemburg für bis zu 24 Stunden" im Ausland aufhält, nach seiner Rückkehr von der Quarantäne-Verpflichtung ausgenommen. Im benachbarten Rheinland-Pfalz gibt es auch eine Ausnahme-Regelung, doch die sieht ganz anders aus.

Die neue NINA-Version 3.3 soll die Menü-Elemente und wichtige Inhalte von Warnmeldungen laut BBK künftig auch in sieben Fremdsprachen - Arabisch, Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch Spanisch, Türkisch - sowie in leichter deutscher Sprache anbieten. Die Warnmeldungen, die über Nina verschickt werden, stammen aus den bundesweit mehr als 250 Rettungsleitstellen. Dabei geht es oft um Unwetter, Brände oder Bombenfunde bei Bauarbeiten. Nach Angaben des BBK haben aktuell rund 8,1 Millionen Nutzer die App installiert.


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Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte den langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Schuster zum neuen Leiter des BBK gemacht nachdem es im September eine massive Panne beim ersten bundesweiten Warntag gegeben hatte. Vor seinem Einstieg in die Politik war Schuster in leitender Funktion bei der Bundespolizei beschäftigt.

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