Deutsch-österreichische Grenze: Bisher elf Asylbewerber abgewiesen

3.3.2019, 19:48 Uhr
Elf Personen sind an der deutsch-österreichischen Grenze entweder nach Griechenland oder Spanien zurückgewiesen worden.

© Sven Hoppe, dpa Elf Personen sind an der deutsch-österreichischen Grenze entweder nach Griechenland oder Spanien zurückgewiesen worden.

Das Bundesinnenministerium teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit, es seien auf Grundlage der Verwaltungsabsprachen 9 Personen nach Griechenland und 2 Personen nach Spanien zurückgewiesen worden. Die Welt berichtete am Sonntag ebenfalls darüber.

Die FDP erklärte die Abkommen für gescheitert. "Die bisherigen Abkommen sind eine bloße Ansammlung von Ausschlusskriterien und daher wirkungslos", sagte die migrationspolitische Sprecherin im Bundestag, Linda Teuteberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Wir brauchen Beiträge zur wirklichen Lösung des Problems der Sekundärmigration", sagte die FDP-Politikerin.

Auch mit Italien, dem dritten wichtigen Ersteinreise-Staat, war über ein Abkommen wie mit Griechenland und Spanien verhandelt worden. Das Ministerium erklärte: "In Bezug auf die politische Zustimmung von Italien hat sich bislang kein neuer Sachstand ergeben." Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega-Partei will die Verteilung von Bootsflüchtlingen in Europa durchsetzen. Die Rücknahme von Migranten aus anderen Ländern gilt - auch wenn Italien eigentlich zuständig wäre - als heikel.

Dublin-Regeln regeln Zuständigkeit

Nach den Dublin-Regeln ist normalerweise jenes Land für Schutzsuchende zuständig, in dem sie zuerst europäischen Boden betreten haben. Migranten, die unerlaubt weiterreisen, können in ihr Ankunftsland zurückgeschickt werden. In der Praxis gelingt es aber oft nicht, die Betroffenen innerhalb der dafür vorgesehenen sechs Monate zurückzubringen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wollte deshalb ein schnelleres Verfahren. Die Absprachen mit Griechenland und Italien sehen Rückführungen binnen 48 Stunden vor, falls Migranten dort schon einen Asylantrag gestellt haben. Möglich ist das aber nur für Menschen, die an der ohnehin nur punktuell kontrollierten deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden - also nur für einen Bruchteil der Migranten, die insgesamt Deutschland erreichen.

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