Weiter heftige Diskussionen

"Deutsche Arroganz zum Ko…!": Gabriel verteidigt Fußball-WM - und sorgt für Aufregung

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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30.10.2022, 13:16 Uhr

„Die deutsche Arroganz gegenüber Qatar ist zum Ko…!“ – mit diesen Worten leitet der 63-Jährige einen Post auf Twitter ein, der auf das in Kürze startende Fußball-Turnier im Wüstenstaat eingeht. „Wie vergesslich sind wir eigentlich?“, geht Gabriel weiter in die verbale Offensive. Homosexualität sei bis 1994 „in D“ strafbar gewesen, führt er weiter aus. „Meine Mutter brauchte noch die Erlaubnis des Ehemanns, um zu arbeiten“, „Gastarbeiter“ habe man „beschissen behandelt und miserabel untergebracht“.

Mit diesen Zeilen feuert Gabriel die Debatte um die umstrittene Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 erneut an. In wenigen Tagen – am 20. November – wird das Turnier offiziell eröffnet werden. Eine WM im Winter mit Glühwein kurz vor Heiligabend, statt Public Viewing im Sommer – Wettbewerbe wie die Bundesliga oder die Champions League werden dafür erstmals während der Saison unterbrochen.

Aber auch sonst sehen sich die Veranstalter seit Jahren im Kreuzfeuer der internationalen Kritik. Unterdrückung von Frauen und der LGBT-Bewegung, schlechte Behandlung bis hin zu Todesfällen von Bauarbeitern während der Arbeiten für Stadien – immer wieder erhoben Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Wirtschaft oder anderen Bereichen ihre Stimme gegen die Vergabe des Turniers.

Der Tweet von Gabriel geht im Netz direkt viral. Die Reaktionen - buchstäblich alle Positionen mit dabei. So schreibt der sozialdemokratische Jungpolitiker Dario Schramm beispielsweise:

Der Künstler Florian Hacke konnte sich eine Antwort per Twitter ebenfalls nicht verkneifen:

Von SPD-Politiker Henning Tillmann gab es ebenfalls eine Reaktion auf dem Kurznachrichtendienst:

Mit Sigmar Gabriel bekommen die Verantwortlichen des Turniers nun quasi indirekt Zuspruch von einem ehemaligen deutschen Spitzenpolitiker. Unmittelbar vor Beginn des Turniers wird die Debatte damit heißer denn je also fortgesetzt…