EU-Kommission: Genesenenstatus nun auch ohne PCR-Test möglich - unter einer Bedingung

Nürnberg - Wichtige Neuerung für Millionen Menschen: Die EU-Kommission hat am Dienstag beschlossen, die Regeln für den Genesenenstatus anzupassen. Nun ist es auch möglich, ohne PCR-Test an ein Genesenenzertifikat zu kommen - daran ist aber eine Bedingung geknüpft.

Diese Änderung betrifft wohl sehr viele Menschen in der ganzen Europäischen Union (EU): Wie die EU-Kommission am Dienstag bekanntgab, hat sie weitreichende Lockerungen rund um den Genesenenstatus beschlossen.

Bislang war der Genesenenstatus in Deutschland an einen positiven PCR-Test geknüpft. Nur den Personen, die einen solchen Test vorweisen konnten, wurde ein entsprechendes Zertifikat über die Genesung ausgestellt. Das ändert sich ab sofort, denn: Nun reicht auch ein positiver Schnelltest, um ein solches Zertifikat zu bekommen.

Die einzigen Bedingungen: Es darf sich dabei nicht um einen selbst durchgeführten Schnelltest handeln, sondern um einen Schnelltest, der von qualifiziertem Personal durchgeführt wurde und auf der EU-weiten Liste der Antigen-Schnelltests steht. Ist ein Test, der diese Bedingungen erfüllt, positiv, können die Länder der Europäischen Union ab sofort Genesenenzertifikate ausstellen - sofern sie dafür bereit sind, erklärte die EU-Kommission. Die Regelung gilt sogar rückwirkend für Tests, die nach dem 1. Oktober 2021 durchgeführt worden sind.

Politik

16.2.2022, 09:14 Uhr "Ich möchte selbst entscheiden"

Nach Verkürzung des Genesenenstatus: Lauterbach entmachtet Wieler

Von sde

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte den Schritt damit, dass so ein Teil des erheblichen Drucks auf die nationalen Screening-Kapazitäten gelindert werden könne. Im Zuge der Omikron-Welle war es etwa in Deutschland zu Engpässen bei PCR-Tests gekommen.

Zuletzt gab es immer wieder Diskussionen um den Genesenenstatus. Das Robert-Koch-Institut hatte ihn praktisch über Nacht von sechs auf drei Monate verkürzt, die EU-Kommission nur wenige Tage später auf sechs Monate festgelegt. Aus der Unstimmigkeit resultierte die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, in Zukunft auf politischer Ebene über die Dauer des Status entscheiden zu wollen.