Fastenmonat Ramadan im Schatten der Corona-Krise

8.4.2021, 15:11 Uhr
Vor zwei Jahren herrschte im eigens für den Ramadan aufgestellten großen Festzelt der Eyüp-Sultan-Moschee in Nürnberg Feststimmung. Aktuell wäre das unvorstellbar. 

© Günter Distler, NN Vor zwei Jahren herrschte im eigens für den Ramadan aufgestellten großen Festzelt der Eyüp-Sultan-Moschee in Nürnberg Feststimmung. Aktuell wäre das unvorstellbar. 

So will Saudi-Arabien das traditionelle Fastenbrechen (Iftar) und das Frühstück vor dem Morgengrauen (Suhur) in Moscheen verbieten, wie der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete. Gläubige in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten müssen in Moscheen Mundschutz tragen und dürfen sich dort zum speziellen Nachtgebet (Tarawih) höchstens 30 Minuten lang aufhalten.


Fasten in Corona-Zeiten: "Das wird ein trauriger Ramadan"


Im Oman wird das öffentliche Leben während des Ramadans, der in den meisten Ländern voraussichtlich am kommenden Dienstag beginnt, wieder stark eingeschränkt. Geschäfte müssen geschlossen bleiben, auch sämtliche Aktivitäten in den Bereichen Sport, Kultur und Unterhaltung werden ausgesetzt. Außerdem soll eine nächtliche Ausgangssperre von 21.00 Uhr abends bis 4.00 Uhr morgens gelten. Auch in der Türkei sind während des Fastenmonats verschärfte Corona-Maßnahmen angedacht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits vor einem Anstieg der Corona-Infektionen im arabischen Raum während der Festtage gewarnt.

Der Beginn des Ramadans hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab, da der islamische Kalender sich nach dem Mond richtet. Gläubige Muslime verzichten im Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Abends kommen sie zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen. Bei den Treffen im großen Kreis sowie bei Gebeten, zu denen in Moscheen meist hoher Andrang herrscht, dürfte die Gefahr der Corona-Ausbreitung besonders groß sein.