FDP fordert: Lehrer sollen in den Ferien arbeiten

29.7.2020, 12:12 Uhr
Vor ihren Klassen müssen Lehrer derzeit nicht stehen - schließlich sind Sommerferien. Die FDP hat dennoch eine Idee, was sie mit der Zeit anfangen könnten.

© Frank Molter, dpa Vor ihren Klassen müssen Lehrer derzeit nicht stehen - schließlich sind Sommerferien. Die FDP hat dennoch eine Idee, was sie mit der Zeit anfangen könnten.

In der Diskussion um eine Rückkehr in den Regelbetrieb an den Schulen inmitten der Corona-Pandemie fordert die FDP eine Fortbildungspflicht für Lehrer in digitalem Unterrichten während der verbleibenden Sommerferien. "In Krisenzeiten für die Bildung kann es keine Sommerferien für die Verantwortlichen geben", schreibt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Thomas Sattelberger, in einem Positionspapier, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt.

Präsenzunterricht und Home Schooling

"Die unterrichtsfreie Zeit muss vor allem für die Planung des nächsten Schuljahres genutzt werden", heißt es darin, zumal auch dieses Schuljahr absehbar eine Mischung aus Präsenzunterricht in der Schule und Lernen zu Hause sein werde. Lehrkräfte müssten in der unterrichtsfreien Zeit lernen, "in hybriden Unterrichtsmodellen Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterrichten", fordert Sattelberger demnach in seinem "Deutschlandweiten Sofortprogramm für die schulischen Sommerferien".

Dazu sei auch eine bessere technische Ausstattung von Lehrern nötig. Es gehe nicht an, dass Lehrkräfte teils "über private E-Mail-Adressen auf privaten Endgeräten im datenschutzrechtlichen Graubereich arbeiten", kritisiert Sattelberger. "Alle Lehrkräfte müssen in diesem Sommer mit digitalen Endgeräten samt Software und E-Mail-Adressen ausgestattet werden."


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Ein bessere technische Ausstattung fordert Sattelberger auch für Schüler aus finanzschwächeren Familien. Digitale Endgeräte müssten "ab Herbst so selbstverständlich in allen Schultaschen zu finden sein wie Hefte, Bücher oder Bleistifte".

Kurz vor dem Ende der Sommerferien in einigen Bundesländern bleibt die Skepsis groß, ob es mitten in der Corona-Pandemie mit der geplanten Rückkehr in den Regelbetrieb an den Schulen klappt. Zuletzt hatte der Deutsche Lehrerverband sich besorgt geäußert, dass die Schulen dafür nicht ausreichend vorbereitet seien.

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