Flieger defekt: Steinmeier wartet in Äthiopien auf Rückflug

30.1.2019, 15:57 Uhr
Flieger defekt: Steinmeier wartet in Äthiopien auf Rückflug

© dpa/ Britta Pedersen

Wegen eines Defekts am Regierungsflieger "Theodor Heuss" kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht wie geplant von Äthiopien nach Berlin zurückfliegen. An dem technischen Problem der A 340 werde mit Hochdruck gearbeitet, hieß es in Addis Abeba. Ursprünglich sollte der Rückflug um 12.50 Uhr (MEZ) starten. Aus dem Präsidialamt hieß es, bei dem Defekt handele es sich um ein "Druckluftproblem", das auf dem Flughafen von Addis Abeba behoben werden könne.

Die rund 55 Personen umfassende Delegation, die Steinmeier seit Sonntag begleitet hatte, blieb zunächst im Hotel. Steinmeier war bereits 2014 als Außenminister wegen eines Defekts am Flugzeug stundenlang in Äthiopien festgesessen. Die Regierungsflieger der Bundeswehr hatten in den letzten Monaten durch zahlreiche Defekte Schlagzeilen gemacht, erst Ende November musste Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Flug zum G20 Gipfel nach Argentinien wegen einer Panne unterbrechen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Abschluss seines Staatsbesuchs eine entschlossene Verteidigung der internationalen Ordnung und ihrer Institutionen angemahnt. Nach einem Besuch der Afrikanischen Union (AU), die ihren Sitz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat, sagte er am Mittwoch, beide Seiten seien sich einig, dass der Multilateralismus verteidigt werden müsse "auch gegen die, die ihn in Frage stellen". Weiter sagte er: "Wir brauchen Unterstützer einer internationalen Ordnung, die auf dem Völkerrecht basiert und sich nach gemeinsamen Regeln vollzieht". US-Präsident Donald Trump und dessen "America First"-Politik erwähnte er nicht.

Wunsch nach deutschen Investitionen

Steinmeier traf am Standort der AU mit deren Vize-Kommissionsvorsitzenden Kwesi Quartey zusammen. Der Regionalorganisation gehören 55 afrikanische Staaten an. Ihr wird allerdings Wirkungslosigkeit nachgesagt, da zwar viele Entscheidungen getroffen werden, wenige aber von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Zudem fehlen der AU die Mittel, um die Abkommen durchzusetzen.

Auch mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed führte Steinmeier, abweichend vom ursprünglichen Programm, ein weiteres Gespräch. Schon am Montag hatte er dem 42-Jährigen Reformer Unterstützung für dessen Kurs der Demokratisierung und Liberalisierung zugesagt. Er sei optimistisch, dass Ahmed den langen Atem für die Reformen habe, der notwendig sei, sagte Steinmeier. In dem Gespräch habe der Äthiopier auch den Wunsch nach mehr deutschen Investitionen vorgetragen.

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