Iran-Krise: Nato zieht Soldaten teilweise aus dem Irak ab

7.1.2020, 16:56 Uhr
Nach der Bundeswehr verringert nun auch die Nato ihre Truppenstärke im Irak.

© Michael Kappeler, dpa Nach der Bundeswehr verringert nun auch die Nato ihre Truppenstärke im Irak.

Nach der Bundeswehr zieht wegen der Spannungen im Nahen Osten nun auch die Nato einen Teil ihrer Soldaten aus dem Irak ab. Das bestätigte ein Sprecher des Militärbündnisses am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Dies bedeute die zeitweise Verlegung eines Teils des Personals an andere Orte im Irak oder außerhalb des Landes, sagte der Sprecher. Hintergrund sei der Schutz der Soldaten. Man sei bereit, die Ausbildungsmission wieder aufzunehmen, wenn es die Lage vor Ort zulasse. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Angesichts der aktuellen Lage in der Region hatte die Nato bereits am Wochenende entschieden, die tägliche Ausbildungsarbeit zunächst auszusetzen. Die Mission laufe aber grundsätzlich weiter, hatte ein Sprecher betont. Nachdem die USA in der Nacht zum Freitag den iranischen Top-General Ghassem Soleimani getötet hatten, hatten die Spannungen zwischen Teheran und Washington stark zugenommen.

Bundeswehr hat Zentralirak bereits verlassen

Am Sonntag stimmte das Parlament im Irak dann für eine Resolution, nach der die Regierung den Abzug aller ausländischen Truppen im Land einleiten soll, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind. Die Bundeswehr zog ihre im Zentralirak eingesetzten Soldaten bereits am Dienstag ab.

Iran-Krise: Nato zieht Soldaten teilweise aus dem Irak ab

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Der aktuelle Irak-Einsatz der Nato läuft seit Oktober 2018. Er soll die irakischen Streitkräfte in die Lage versetzen, ein Wiedererstarken der Terrormiliz IS zu verhindern. Dazu schulen mehrere hundert Ausbilder irakische Militärausbilder und helfen beim Aufbau von Militärschulen. Als Ausbildungsort wurde neben der Hauptstadt-Region Bagdad unter anderem der Militärkomplex in Tadschi ausgewählt. Die Bundeswehr ist an dem Nato-Einsatz nicht beteiligt.

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