Fischer und Umweltschützer empört

Japan will Kühlwasser aus Atomkraftwerk Fukushima ins Meer leiten

7.2.2022, 10:36 Uhr
Dieses Foto zeigt Tanks mit kontaminiertem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi in der Stadt Okuma.

© Uncredited, dpa Dieses Foto zeigt Tanks mit kontaminiertem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi in der Stadt Okuma.

Japan lässt seine Pläne zur Meeresverklappung riesiger Mengen radioaktiven Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) begutachten. Ein Team unter Leitung von Gustavo Caruso, Direktor für Atomsicherheit bei der IAEA, werde vom 14. bis 18. Februar nach Japan kommen und unter anderem die Sicherheit des gefilterten Kühlwassers überprüfen, teilt das Außenministerium in Tokio mit.

Reaktoren müssen weiter gekühlt werden

Begründung: Auch fast elf Jahre nach dem Super-Gau am 11. März 2011 in Folge eines Seebebens und eines Tsunamis müssen die zerstörten Reaktoren mit Wasser gekühlt werden. Dabei fallen jeden Tag rund 140 Tonnen an verstrahltem Wasser an, das gefiltert in mehr als 1000 Tanks gelagert wird.

Der Betreiber Tepco behauptet, dass im Herbst der Platz für Tanks erschöpft sein werde. Aus diesem Grund hatte die japanische Regierung entschieden, dass das Wasser gefiltert und verdünnt ab Frühjahr nächsten Jahres ins Meer geleitet werden soll. Tepco plant hierzu, einen rund einen Kilometer langen Tunnel auf dem Meeresboden zu bauen, durch den das Kühlwasser aus der Atomruine verklappt werden soll.

Die örtlichen Fischereiverbände befürchten jedoch Schaden für ihr Geschäft. Auch Umweltschützer sowie Japans Nachbarländer wie China und Südkorea sind empört und fordern eine Streichung der Pläne.

Mehr als eine Millionen Tonnen Wasser lagern bereits in den Tanks auf dem Gelände der Atomruine Fukushima Daiichi. Das Kühlwasser wird zwar zuvor behandelt, doch das Filtersystem ALPS kann das Isotop Tritium nicht herausfiltern. Die japanische Regierung und auch der Betreiber Tepco argumentieren jedoch, Tritium sei in geringen Mengen nicht schädlich für die menschliche Gesundheit. Zudem solle das Wasser vor der geplanten Verklappung bis unter die Richtwerte verdünnt werden, heißt es.

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