Karl Lauterbach will sich impfen lassen - als Arzt

18.2.2021, 13:49 Uhr
Karl Lauterbach, (57) der Arzt ist, will kommende Woche in einem Impfzentrum in Leverkusen freiwillig mitarbeiten und sich bei der Gelegenheit wie alle anderen Beschäftigten impfen lassen

© Jürgen Heinrich / Imago images Karl Lauterbach, (57) der Arzt ist, will kommende Woche in einem Impfzentrum in Leverkusen freiwillig mitarbeiten und sich bei der Gelegenheit wie alle anderen Beschäftigten impfen lassen

Es gibt sie, die Fotos von Regierungs- und Staatschefs bei der Corona-Impfung. Ein bekanntes Beispiel ist Israels Premier Benjamin Netanjahu, der bereits im Dezember vergangenen Jahres öffentlich geimpft wurde. Ähnlich war es bei Tschechiens Ministerpräsident Andrej Babis, der ein paar Tage später seinen Piks in einem Militärkrankenhaus erhielt.

Der Gedanke dahinter ist immer derselbe: Wenn sich die wichtigsten Politiker(innen) des Landes impfen lassen, dann überzeugt das vielleicht diejenigen in der Bevölkerung, die bisher noch zweifeln. Deswegen fordert Michael Theurer, der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, nun auch von Frank-Walter Steinmeier und Angela Merkel, mit gutem Beispiel voranzugehen.

"Es wäre sicherlich ein sehr positives Signal", sagt der Liberale. Eine solche Maßnahme könne "vertrauensbildend" wirken. Ganz neu ist die Anregung nicht. Angela Merkel hatte allerdings auf entsprechende Fragen hin geantwortet, sie wolle nicht bevorzugt behandelt werden. Von Frank-Walter Steinmeier gibt es bisher noch keine derartigen Äußerungen.

Altersmäßig sind Merkel und Steinmeier nur Impfstufe vier

Der offiziellen Impfreihenfolge nach müssten sich die beiden noch gedulden. Dem Lebensalter nach fallen sowohl der Bundespräsident (65) als auch die Kanzlerin (66) in die Stufe vier der Berechtigten (Personen ab 65 Jahren, Lehrerinnen und Lehrer, Menschen mit moderat erhöhtem Risiko). Das ist - der Wichtigkeit nach - die drittletzte Stufe.

Für eines wären Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier keinesfalls zu haben - als Beispiele dafür, dass der immer wieder kritisierte Impfstoff von Astrazeneca durchaus sinnvoll ist. Denn dieses Vakzin wird derzeit in Deutschland nur für Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission vermisst eine ausreichende Datengrundlage für ältere Menschen.

Auch weitergehende Zweifel an einer ausreichenden Wirksamkeit dieses Impfstoffes wollen Spitzenpolitiker nicht gelten lassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bereits wissen lassen, er würde sich jederzeit mit Astrazeneca impfen lassen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, (57) der Arzt ist, will kommende Woche in einem Impfzentrum in Leverkusen freiwillig mitarbeiten und sich bei der Gelegenheit wie alle anderen Beschäftigten impfen lassen - mit Astrazeneca. Das betrachte er als "ein klares Bekenntnis" zu diesem Stoff.

Karl Lauterbach will sich impfen lassen - als Arzt

© Jochen Eckel via www.imago-images.de, imago images/Jochen Eckel

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