Katalonien-Konflikt: Weitere Ausschreitungen in Barcelona

19.10.2019, 10:38 Uhr
Fotojournalisten und Videojournalisten nehmen die Festnahme eines Demonstraten auf. Demonstranten hatten sich zu einem Generalstreik aus Protest gegen die Haftstrafen für neun Separatistenführer in der Stadt versammelt. Der Streik wurde von Unabhängigkeitsbefürwortern ausgerufen.

© Matthias Oesterle, dpa Fotojournalisten und Videojournalisten nehmen die Festnahme eines Demonstraten auf. Demonstranten hatten sich zu einem Generalstreik aus Protest gegen die Haftstrafen für neun Separatistenführer in der Stadt versammelt. Der Streik wurde von Unabhängigkeitsbefürwortern ausgerufen.

Hunderttausende hatten zuvor am Freitag in der Regionalhauptstadt friedlich für die Freilassung der Verurteilten und für das Recht auf Selbstbestimmung der Katalanen demonstriert. In der Konfliktregion im Nordosten Spaniens hatten die Separatisten zudem einen 24-stündigen Generalstreik veranstaltet, der von sehr Vielen befolgt wurde.

Wie die Sicherheitsbehörden mitteilten, wurden am Freitagabend in Barcelona mindestens 14 Demonstranten festgenommen. Bis 22 Uhr seien zudem 41 Verletzte registriert worden, hieß es. Die Zahl der gewalttätigen Demonstranten wurde auf mehr als 4000 geschätzt. Unter ihnen seien rund 400 organisierte Chaoten, wie Innenminister Fernando Grande-Marlaska sagte.

Diese Demonstranten errichteten auch am Freitagabend brennende Barrikaden. Sie rissen Verkehrsschilder aus, setzten Müllcontainer in Brand und bewarfen die Polizisten mit Steinen, Eiern und anderen Gegenständen. Die Polizei setzte unter anderem Gummigeschosse, Tränengas und erstmals auch Wasserwerfer ein. Der öffentlich-rechtliche TV-Sender RTVE sprach von einer "wahren Schlacht".

Es war bereits die fünfte Nacht in Serie mit Straßenprotesten und Ausschreitungen, nachdem das Oberste Gericht in Madrid am Montag neun Separatistenführer zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt hatte.

Keine Kommentare