Kommentar: Bei Schwarz-Grün kann die Union nur verlieren

22.9.2019, 19:54 Uhr
Kommentar: Bei Schwarz-Grün kann die Union nur verlieren

©  Sven Hoppe (dpa)

Alle machen ja derzeit ein bisschen auf grün - auch die CSU. Der Vorsitzende, der erkannt hat, dass auch seine Partei am Megathema Klimaschutz kaum vorbeikommt, hat einen Weg skizziert, den die meisten Schwarzen mitgehen können: Anreize statt Verbote, Bauern und Geringverdiener nicht überfordern, Umweltschutz konservativ interpretiert als "Bewahrung der Schöpfung". Doch bei Bündnissen mit den Grünen bleibt Markus Söder skeptisch.

Ganz anders der gescheiterte EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber, der laut über eine solche Koalition im Bund nachdenkt. Er kann das leicht tun, da er als Europapolitiker die damit einhergehenden Konflikte nicht durchstehen müsste. Auch bei den Grünen mag es bürgerliche Köpfe wie Winfried Kretschmann geben, aber wie könnte eine gedeihliche Zusammenarbeit mit Fundamentalisten wie Anton Hofreiter und Claudia Roth aussehen?

Vor der Bremenwahl haben die Grünen mit Schwarz-Grün kokettiert – nur um dann gemeinsam mit der Linkspartei die filzige SPD an der Macht zu halten. Glaubt Weber ernsthaft, mit dieser Perspektive Wähler von der AfD zurückzugewinnen? Eine Annäherung würde nicht dazu führen, dass die Grünen ihre ideologieverliebte Gängelungspolitik über Bord werfen – sie würde lediglich das bürgerliche Profil der Union noch weiter verschwimmen lassen.

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